6 Amerikas Osten – St. Louis über Memphis nach Clarksdale

Wir folgen nun der Great River Road. Unsere erster Stopp am Mississippi ist Sainte Genevieve, einem kleinen, netten Örtchen.

Neben historischen Gebäuden gibt es sogar eine Dorfhexe!

Man kann hier mit einer Fähre den Fluss queren.

Nur 15 Meilen von Sainte Genevieve entfernt besuchen wir die erste Hauptstadt von Illinois „Old Kaskaskia“. Hier ist nichts mehr von der Stadt zu sehen, der Mississippi schwemmte die Stadt 1881 mit sich fort, zuletzt 1993.

Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt erfolgreich von George Roger Clark mit seinen „Long Knives“ eingenommen, so dass sich die Fläche der USA effektiv verdoppelte. Nach der Eroberung läuteten die erfolgreichen Amis die 659 Pfund schwere Glocke der französischen katholischen Kirche. Sie ist hier zu sehen und wird „Liberty Bell of the West“ genannt.

In Chester gibts ein Fotostopp, der Heimat von Popeye, neben der Brücke über den Mississippi.

Nun wird es noch einsamer. Wir passieren den Shawnee National Forest und Farmland. Hunger treibt uns nach Port Girardeau, jetzt sind wir wieder im Amish Country, dieses Mal im Bundesstaat Missouri.

Wir essen im Port Cape und mit uns eine bunte Mischung aus Amish, African Americans und Weißen. Hier verlief der Trail of Tears, eine Marathontragödie, als nordamerikanische Ureinwohner aus dem fruchtbaren südöstlichen Waldland der USA in das karge Indianerterritorium im Bundesstaat Oklahoma vertrieben wurden. Wieviel Leid wurde den Ureinwohnern zugefügt.

In Cairo fließt der Ohio River malerisch in den Mississippi, was wir von einer Anhöhe aus bewundern.

Bis nach Memphis wirkt alles sehr einsam, erst vor dieser Metropole wird es mit dem dichten Verkehr anstrengend zu fahren.

Memphis

Wir begeben uns in die Nähe der Beale Street. Die Brücke über den Mississippi ist nachts herrlich bunt und die Stadt selbst leider rappelvoll.

Memphis in May, ein Barbecue-Event, zog Massen in die Stadt. Die Polizeipräsenz ist überwältigend! Die Beale Street schreckt uns ab.

So freuen wir uns auf eine morgige Führung durchs Sun Studio:

Sehr beeindruckend – ein Ort, an dem Musikgeschichte geschrieben wurde! Hier starteten Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, B.B. King Johnny Cash, Roy Orbison und viele mehr ihre Karriere. Der Besuch lohnt sich. Den Rummel von Graceland lassen wir rechts liegen.

Beim Spaziergang über die Harahan Bridge (Big River Crossing) erlebten wir “laufend” die gewaltigen Dimensionen des Mississippi.

Clarksdale

Von Memphis nach Clarksdale ist es eine relativ kurze Etappe durch flaches Land mit endlosen Mais- und Baumwollfeldern.

Eigentlich sind wir auf der Suche nach einem Café, doch auch in der Casinoregion rund um Tunica werden wir nicht fündig. Riesige Casinohotels locken, sonst ist hier nichts los.

Weiter geht es nach Clarksdale, der Stadt des Blues.

Als wir ankommen, freuen wir uns, dass an diesem Wochenende ein Frauen-Blues-Festival mit Open-Air-Bühne stattfindet und wir einen leckeren Kaffee bekommen. Wir sind begeistert, es macht Spaß, den Frauen zuzuhören. Aus Clarksdale und Umgebung kamen so berühmte Bluesmusiker wie John Lee Hooker, Muddy Waters, Eddie Boyd, Big Jack Johnson und Sam Cooke.

Am Abend ist unser Ziel das berühmte Ground Zero.

Heute Nacht ist Keith Johnson, Prince of the Delta Blues, zu hören. Er ist der Großneffe von Muddy Waters und spielt großartig. Die Stimmung ist super und bald tanzen alle zur Musik.

Auch das Essen schmeckt. Wir lassen uns erklären, was “Fried Pickles” sind. Unsere Tischnachbarn erklären uns, dass wir dies unbedingt essen sollen. Es sei hier eine Spezialität. Und wirklich, es sind Pickles, die in Panade herausgebacken sind. Sie schmecken ungewöhnlich, aber lecker.

Müde ziehen wir uns vor Mitternacht ins Hotel zurück.

Laut Presse gibt es 2 1/2 Stunden später eine Schießerei zwischen 2 Gruppen, eine aus Clarksdale und eine aus einem Nachbarort mit 14 Verletzten. Zum Glück wurde nur eine Person schwerverletzt! Wir bekommen davon nichts mit, unser Hotel liegt am Stadtrand. Aber auch das ist Amerika.

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