Kartoffelschnitz und Spatzen – Cucina Povera

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Kartoffelschnitz und Spatzen – Cucina Povera

Für das Blog-Event bei Zorras Kochtopf mit meinem Thema "Cucina Povera, Rezepte für kleines Geld" koche ich den schwäbischen Eintopf, Kartoffelschnitz und Spatzen. Es gibt ein schwäbische Sprichwort: „Bei de Reiche lärnd ma s’schbara, bei de Arme s’kocha.“ (Bei den Reichen lernt man das Sparen, bei den Armen das Kochen). Die Schwaben waren früher arm. Der karge, steinige Boden auf der schwäbischen Alb erlaubte neben Schafzucht kaum Viehzucht. Fleisch konnten sich nur wenige leisten. Der schwäbische Eintopf, Kartoffelschnitz und Spatzen (erst viel später, 1933, auch unter dem Namen Gaisburger Marsch bekannt geworden) beinhaltet alles, was vorhanden war: Spätzle vom Sonntagsessen, Kartoffelschnitze, Brühe ebenfalls vom Wochenende und Zwiebeln. Das gewisse Etwas machen die in Butter goldbraun gebratenen Zwiebelwürfel, die über die Suppe gestreut werden. Das alles sind Zutaten, die meist für wenig Geld im Vorrat sind.
Der Eintopf war lange Zeit mein absolutes Lieblingsessen. Mit gewöhnlichen Zutaten, zumindest für Schwäb*innen, entsteht ein wunderbar wohlschmeckendes Essen.
Gericht Suppe
Küche Schwäbisch
Keyword Kartoffeln, Rinderbrühe, Siedfleisch, Spätzle, Zwiebeln
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Portionen 2
Autor regina

Kochutensilien

  • 1 Dampfdrucktopf

Zutaten

Brühe

  • 200 g Gemüsereste oder Suppengemüse (Möhrenschalen, Lauch, Knollensellerie u.Ä.)
  • 1 l Wasser
  • 200 g Siedfleisch
  • 1 TL Salz

Suppeneinlagen

  • 300 g selbstgemachte Spätzle oder Spätzle aus dem Kühlregal
  • 250 g festkochende Kartoffeln geschält, in Pommesstreifen geschnitten
  • 1/4 l Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Pfeffer

Topping

  • 200 g Zwiebeln in Würfel geschnitten
  • 60 g Butter

Anleitungen

Rinderbrühe

  • Das Wasser und das Suppengemüse oder die Gemüsereste im Dampfkochtopf erhitzen.
  • Das Siedfleisch mit dem Salz einreiben und zum Suppenansatz geben.
  • Den Dampfkochtopf schließen und zur Betriebstemperatur bringen.
  • Den Dampfkochtopf zurückregeln, so dass er unter Dampf weiter kocht.
  • Danach die Herdplatte ausschalten und den Topf abdampfen lassen.
  • Die Brühe durch ein Sieb geben und das Fleisch abkühlen lassen.
  • Das Fleisch in kleine Quadrate schneiden.

Suppeneinlagen, zunächst die Kartoffeln

  • Die Kartoffelschnitze in wenig Wasser mit dem Salz in einem extra Topf gar kochen. Dieser Kochschritt ist wichtig. Nur so bekommt man den Geschmack, der gewünscht ist.
  • Dann die Brühe nun zu den fertig gekochten Kartoffeln geben.
  • Nun kommen die Spätzle und das klein geschnittene Fleisch hinzu und der Eintopf wird noch einmal aufgekocht.

Zwiebeln schmälzen

  • Die Butter erhitzen und die Zwiebelwürfelchen darin anbraten.
  • Die Zwiebeln über den Eintopf geben und mit einer Schöpfkelle Brühe die Pfanne ausschwenken. Dieses Zwiebelbutterwasser zurück in den Topf geben und die Suppe servieren.
  • Eventuell mit Petersilie bestreuen.

Notizen

Notizen zu Spätzle:
Ich rühre einen Spätzlesteig aus 1 kg Mehl, 16 Eiern und ca. 50 ml Wasser. Der Teig sollte nach 1 Stunde ruhen lassen und anschließendem Umrühren nicht zu flüssig sein und nur zäh vom Löffel fallen. Anschließend presse ich mit der Spätzlespresse die Spätzle in kochendes Salzwasser. Das ergibt 2400 g fertige Spätzle. 
 
Da ich meist für mich und Peter koche, habe ich Portionen für 2 Personen eingefroren (= 300 g Spätzle).

Blog-Event CXCIV - Cucina Povera - Rezepte für kleines Geld (Einsendeschluss 15. März 2023)

7 Kommentare

  1. Danke für den Einblick in die schwäbische Küche. Der Eintopf sagte mir gar nichts vorher. Interessant.

    1. Liebe Sarah, ja, die schwäbische Küche hat so manche Überraschung bereit. Viele Grüße, Regina

  2. Mir kommt das wie eine wilde Mischung vor, aber warum denn nicht.
    Ich komme aus einer Gegend, wo es traditionell eher Kartoffeln als Beilage gibt. In meiner Kindheit standen Nudeln eher selten auf dem Speiseplan, Reis so gut wie gar nicht und eine Mischung aus mehreren Komponenten war mehr oder weniger undenkbar. 😉

    Vielen Dank für den interessanten Einblick in die schwäbische Küche und liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta, das ist ja das Schönen am Foodbloggen. Wir bekommen Einsicht in andere Länder und wenn es nur die einzelnen Landstriche in Deutschland sind. Viele Grüße, Regina

  3. Dieses Gericht kannte ich nicht, ist aber auch genau nach meinem Geschmack. Rezept ist gespeichert!

    1. Liebe Zorra, danke für deine nette Rückmeldung. Viele Grüße, Regina

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