Koshari – ein Streetfoodgericht aus Ägypten
Koshari ist das Nationalgericht Ägyptens und ein sogenanntes „Streetfoodgericht“. Es ist ein traditionelles ägyptisches Alltagsgericht, das aus Nudeln, Reis, Nudeln, braunen Linsen, Kichererbsen, einer scharfen Tomatensauce, Knoblauchessig und Chilisauce besteht und mit knusprigen Röstzwiebeln serviert wird. Die meisten Ägypter*innen lieben Koshari, aber wisst ihr, dass es nicht aus Ägypten stammt? Koshari ist ein Beispiel für die Geschichte des Kolonialismus im Nahen Osten. Wie gesagt, das Gericht kommt angeblich aus Indien, wo „Khichri“ ein Gericht aus Reis und Linsen ist. Davon soll sich der Name „Koshari“ letztendlich ableiten. Die Geschichte besagt, dass die Briten das Gericht im 19. Jahrhundert mit nach Ägypten brachten und die Italiener bei ihrer Ankunft in den 1940 die Nudeln hinzufügten. Letztendlich haben die Ägypter es mit einer würzigen Tomatensauce und Röstzwiebeln aufpeppt. So entstand dieses tolle Gericht. Die typisch ägyptische Küche gibt es nicht. Ägypten wurde nach der Pharaonenzeit von verschiedenen Mächten beherrscht, darunter mehrere Jahrhunderte vom Osmanischen Reich. Die Osmanen trugen dazu bei, dass die ägyptische Küche der türkischen sehr ähnlich ist. Jedoch finden sich auch Einflüsse aus Palästina, Libanon, Syrien und Griechenland. Und natürlich ist auch etwas von der "alten" ägyptischen Küche dabei. Was auf dem Speisezettel der alten Ägypter stand, findet man in ihren Privatgräbern. Sie ernährten sich von Brot, Bier, Zwiebeln, Emmer. Rindfleisch, Fisch. Wild und Geflügel gab es seltener. Letzteres war teurer als Getreide und Gemüse. Und wie gesagt, nach den Osmanen kamen die Kolonialmächte. Wir sehen mal wieder, die Welt ist "bunt"! Die einzelnen Zutaten werden einzeln gekocht und zum Schluss geschichtet. Die Chilisoße und die Knoblauchsoße werden extra gereicht. Es ist aufwändig die einzelnen Schichten zuzubereiten. Aber das Ergebnis schmeckte mir und meinen Gästen.Das Rezept habe ich dem Ägypten-Kochbuch von Mira Gamal aus der Kindle-Edition Auflage 2024 entnommen.
Portionen 6
Kochutensilien
- 1 Zauberstab
Zutaten
Basmatireis
- 300 g Basmatireis
- 1 TL Salz
- doppelte Menge an Wasser
Linsen
- 150 g braune Linsen über Nacht in genügend Wasser einweichen.
- 1/4 TL Salz
- 2 EL Olivenöl
- 100 g klein geschnittenen Lauch und Karotten
- Wasser zum Kochen
Kichererbsen
- 150 g Kichererbsen über Nacht in genügend Wasser einweichen.
- 1 Chilischote ohne Kerne nur zum Mitkochen -wird danach wieder entfernt
- 1/2 Zitrone nur den Saft
- Wasser zum Kochen
Tomatensoße
- 700 g Tomaten enthäuten, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- 3 Knoblauchzehen durch die Presse gedrückt
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Olivenöl
- 1/2 TL Kardamon
- 1/2 TL Kreuzkümel
- 1/2 Chilischote klein gehackt
Röstzwiebeln
- 3 große Zwiebeln mit dem Gemüsehobel in Ringe gehobelt
- 2 EL Mehl
- 80 ml Olivenöl
Nudeln
- 250 g Ditaloni-Nudeln nach Packungsanweisung kochen
Knoblauch-Essig-Soße
- 200 ml Wasser
- 1/2 TL Koriander gemahlen
- 1/2 Chilischote ohne Körnchen
- 2 Knoblauchzehen durch die Presse gedrückt
- 4 EL Zitronensaft
- 40 ml weißer Essig
Chilisoße
- 1 rote Chilischote in kleine Stücke geschnitten (entkernt)
- 100 ml Wasser
- 3 EL Olivenöl
- 2 EL Zitronensaft
Anleitungen
Basmatireis
- Den Reis mit der doppelten Menge an Wasser begießen und mit dem Salz würzen.
- Das Wasser mit dem Reis zum Kochen bringen und auf kleine Temperatur zurückschalten. 15 Minuten bei dieser sehr kleinen Temperatur garen lassen.
- Dann nochmals 15 Minuten bei der kleinsten Temperatur weiter garen lassen. Ein perfekt gekochter Reis sollte entstehen.
Linsen
- Das Einweichwasser abgießen und die Linsen gut mit Wasser durchspülen.
- In einem kleinen Topf das Olivenöl erhitzen, das Gemüse kurz anbraten und die eingeweichten und abgespülten Linsen zufügen und mit der doppelten Menge Wasser bedecken.
- Einmal aufkochen lassen und dann bei kleiner Hitze weich garen.
Kichererbsen
- Das Einweichwasser abgießen und die Kichererbsen gut mit Wasser durchspüten.
- Die Kichererbsen in wenig Wasser mit der Chilischote und dem Saft 1/2 Zitrone weich kochen (Das klappt sehr gut in einem Dampfkochtopf).
Tomatensoße
- Das Olivenöl erhitzen und die Tomatenstückchen darin anschwitzen.
- Das Tomatenmark dazugeben und alles erhitzen.
- Nun die Gewürze, Knoblauch, Kreuzkümmel, Kardamom und Chilischotenstückchen dazugeben und alles gut verrühren. Mit Salz nachwürzen. Die Soße bei kleinster Hitze weiterköcheln lassen.
Röstzwiebel
- Die Zwiebelringe im Mehl wälzen.
- Das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin goldbraun backen.
- Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Knoblauch-Essig-Soße
- Das Wasser aufkochen und den Kreuzkümmel, Koriander und Chilischote zufügen.
- Alles aufkochen lassen und langsam 10 Minuten köcheln lassen.
- Dann die Knoblauchmasse und den Essig + Zitronensaft zufügen.
- Die Mischung mit einem Zauberstab Kaufmixen .Abkühlen lassen.
Chilisoße
- Die Chilistückchen in dem Wasser aufkochen lassen.
- Dann das Öl und den Zitronensaft zufügen und zu einer geschmeidigen Masse mit dem Zauberstab aufmixen.
Anrichten
- Auf einer großen Platte (im Backofen angewärmt) aufschichten
- Zunächst schichtet ihr den Reis und die Linsen.
- Dann kommen die Kichererbsen.
- Nun werden die Nudeln darüber gegeben.
- Nun erfolgt die Zugabe der Tomatensauce.
- Den Abschluss bilden die Röstzwiebeln.
- Ihr könnt alles im Backofen warmhalten.
- Die Knoblauchsoße und Chilisoße werden separat direkt zum Essen gereicht.
Hier kommt ein Rezept zum indischen Khichri:
Alle weiteren Mitreisenden nach Ägypten sind:
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Eish Baladi – ägyptisches Weizenvollkorn-Fladenbrot
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Besara – ägyptischer Bohnen-Kräuter-Dip und Rote Bete-Salat mit Portulak (Feldsalat) und Schafskäse
- Susanne von magentratzerl mit Musaqa’a – vegetarische ägytische Moussaka
- Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Ägyptischer Reispudding mit winterlichen Gewürzen und Orange
- Britta von Brittas Kochbuch mit Joghurt Zabadie Belkheiar – Joghurtdip mit Gurken und Paprika
- Britta von Brittas Kochbuch mit Lesan Asfour Bel Lahma – Reisnudel-Hack-Kasserole
- Friederike von Fliederbaum mit Ghorayeba – einem Butterkeks
Von Koshari habe ich auch diverse Varianten gefunden – das wird bestimmt ausprobiert!
Das indische khichdi gab es schon mal bei mir im Blog https://chili-und-ciabatta.de/2021/02/masala-khichdi-reis-und-mungbohnen/ Interessant fand ich, dass bei den Briten daraus ihr Kedgeree wurde…
Liebe Grüße aus dem sonnigen, aber eisigen Bayerischen Wald!
Liebe Petra, https://bistroglobal.de/kedgeree/ habe ich auch schon zubereitet. Ich hatte mir überlegt, ob ich das anführen sollte. Bei dem Rezept fehlten mir die Linsen :-). Viele Grüße aus dem sonnigen Tübingen (hier ist es auch kalt), Regina
Koshari liebe ich und deine Version sieht so verführerisch aus. Und siehst du, ich wusste nicht, dass das Gericht ursprünglich gar nicht aus Ägypten kommt, danke für die Hintergrundinformationen.
Liebe Susanne, ja, das finde ich zunehmend interessant, wo die Gerichte herkommen. Viele Grüße, Regina
Liebe Regina, über Koshari bin ich bei der Rezeptsuche auch gestolpert, aber das erschien mir dann doch zu aufwändig aka anstrengend.
Dabei sieht diese „wilde“ Mischung echt lecker aus.
Übrigens gefällt mir der Teller ausnehmend gut!
Liebe Grüße
Britta
Liebe Britta, die Mischung sieht nicht nur wild aus, sie schmeckt auch super lecker. Viele Grüße, Regina