Fleischpflanzerl mit Meerrettichpaste – ein ukrainisches Rezept

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Fleischpflanzerl mit Meerrettichpaste – ein ukrainisches Rezept

Seit über zwei Jahren herrscht Krieg in Europa. Das ist unfassbar. Und kein Ende ist in Sicht. Unser Reiseleiter Volker von volkermampft.de schlägt deshalb für den April 2024 vor, gemeinsam eine Reise in die Ukraine zu unternehmen.
Keine/keiner von uns will in die Ukraine reisen. Das ist gefährlich und das auswärtige Amt warnt seit Langem, eine Einreise zu planen. Über 6 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind im Moment auf der Flucht. Besonders Frauen mit ihren Kindern sind ausgereist und haben in den Nachbarländern Unterschlupf gefunden. Über 1 Million Kriegsflüchtlinge hat die Bundesrepublik Deutschland aus humanitären Gründen aus der Ukraine aufgenommen. Auch in meinem Bekanntenkreis höre ich immer wieder bewegende Geschichten über die Integration von ihnen. Deutschkurse sind abgeschlossen, passende Jobs oder unterstützende Hilfen für die Kinder werden gesucht.
Aber bei uns geht es ja ums Kochen. Das passende Rezept habe ich hier ausgesucht: Das große Buch der ukrainischen Küche, Leopold Stocker Verlag, Graz 2015, S. 74.
Es geht um einfache "Fleischplanzerl", die mit einer Meerrettichpaste überbacken werden. Für das Rezept für 2 Personen benötige ich nur 25 g frisch geriebenen Meerrettich. Ich reibe 100 g, da es nur 100 g Stücke dieser scharfen Wurzel im Supermarkt gab. Den Rest mische ich mit Sahne zu Sahnemeerrettich. Das schmeckt super zu einer geräucherten Forelle.
Habt ihr schon mal 100 g Meerrettich auf einer feinen Gemüsereibe gerieben? Euch werden die Tränen über das Gesicht laufen. Das lässt sich nicht vermeiden. Da ist eine Zwiebel zu reiben Erholung dagegen. Ja, das ist doch eine passende Sache. Dieser verfahrene Krieg ist zum Weinen.
Als es ans Essen geht, geschieht das Gleiche. Die Fleischpflanzerl schmecken lecker. Aber auch hier treibt es mir und meinem Mann die Tränen in die Augen. Das ist ein richtiges Lehrstück. Wir werden mit den Zwängen der Natur (frisch geriebener Meerrettich) und der Gesellschaft (was machen wir eigentlich gegen diesen europäischen Krieg?) konfrontiert wird.
Vielleicht sollten wir diese Meerrettich-Fleischplanzerl mal alle zum gleichen Zeitpunkt essen? Würde das Massen-Weinen was nutzen? Kämen wir auf neue Ideen, wie dieser Krieg zu stoppen sein könnte?
Gericht Hauptgericht
Küche Ukraine
Keyword Fleischpflanzerl, Gemüse der Saison, Meerrettich-Senf-Kruste
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 45 Minuten
Servings 2
Author regina

Kochutensilien

  • 1 sehr feine Gemüsereibe

Zutaten

Fleischpflanzerl

  • 300 g Rinderhack
  • 40 ml Wasser
  • 1 TL Pfeffer frisch gemahlen
  • 1/2 TL Salz
  • 40 g Semmelbrösel
  • 30 g Butterschmalz

Meerrettich-Senf-Creme

  • 25 g frisch geriebener Meerrettich
  • 1 TL Zitronensaft
  • 20 g Senf – mittelscharf

Anleitungen

Meerrettich-Senf-Creme

  • Der Meerrettich, der Senf und der Zitronensaft werden vermischt und bei Seite gestellt.

Fleischpflanzerl

  • Das Rinderhack, das Wasser mit dem Pfeffer und dem Salz mischen.
  • Kurz stehen lassen und dann 4 Fleischpflanzerl formen. Diese in den Semmelbröseln wälzen.
  • Das Butterschmalz erhitzen und die Fleischpflanzerl auf jeder Seite ca. 3 Minuten goldbraun braten.
  • Nachdem die Fleischpflanzerl abgekühlt waren, wird die Meerrettich-Senf-Creme gleichmäßig auf die Fleischpflanzerl verteilt und leicht angedrückt.

Auflauf

  • Ich hatte 3 Möhren und einen größeren Kohlrabi klein geschnitten.
  • Mit wenig Wasser, 2 EL Butter habe ich das Gemüse-Wasser-Butter-Gemisch ca. 6 Minuten angedünstet.
  • Das Ganze habe ich in deine Auflaufform gegeben und die Fleischpflanzerl mit dem Meerrettich-Senf-Topping 20 Minuten bei 160° Umluft im Backofen gebacken.

Alle weiteren Gerichte meiner Mitreisenden werden hier nach und nach veröffentlicht:

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16 Kommentare

  1. Liebe Regina,
    ja, das Ganze ist zum Weinen. Mein Vorschlag wäre ja, einem gewissen Diktator den Meerrettich sonst wohin zu schieben.
    Deine Fleischpflanzerl klingen allerdings wirklich gut, ich mag Meerrettich (auch Wasabi) sehr gerne. Wenn ich mal eine frische Meerrettichwurzel finde, werde ich sie mal nachmachen, denn mein Mann liebt Frikadellen/Bouletten sehr.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Liebe Britta, ja, der Krieg ist wirklich zum Weinen. Aber die Frikadellen sind echt lecker. Viele Grüße, Regina

  2. Meerrettich heißt bei uns in Ö „Kren“ und wenn man sagt „das ist zum Krenreiben“, dann bedeutet es etwas Sinnloses. Hoffen wir, dass diese kulinarische Reise nicht sinnlos ist und wir nicht nachlassen, den Menschen beizustehen und zumindest gute Energien zu schicken…

    1. Liebe Friederike, das mit dem Schicken von guten Energien ist ein schönes Bild. Hoffentlich hilft es. Viele Grüße, Regina

  3. Mir geht’s genauso wie dir, wenn ich an die Ukraine und die Menschen dort denke. Dein Meerrettich-Pflanzerl-Rezept gefällt mir. Mehr noch würde mir allerdings ein Rezept gefallen, wie der Krieg zu einem schnellen und für die Ukraine guten Ende kommen kann…

    1. Liebe Petra, ja, ein schnelles und gutes Ende des Ukraine-Krieges wäre super…Gruß, Regina

  4. Hallo Regina,
    das passt ja – Meerrettich reiben und dabei weinen. Das hilft zwar auch nicht wirklich, macht uns aber wieder bewusst, dass dieser Krieg mitten in Europa nun schon viel zu lange geht und es im Augenblick nicht gut aussieht. Ich kenne welche, die hingefahren sind um zu helfen oder um zu reisen und vor Ort zu sehen, wie es aussieht und darüber zu berichten. Das ist mir glaube ich doch zu abenteuerlich, ich esse dann lieber etwas ukrainisches. Dein Rezept gefällt mir.
    Liebe Grüße
    Barbara

    1. Liebe Barbara, der Krieg dauert wirklich schon zu lange. Leider ist kein Ende in Sicht. Viele Grüße, Regina

  5. 5 Sterne
    Man kann es mit dem Krieg irgendwie immer noch nicht begreifen. Es ist einfach furchtbar und leider wird es auch in anderen Teilen der Welt nicht besser.

    1. Liebe Kathrina, ja, der Krieg in der Ukraine und jetzt in Nah-Ost ist tatsächlich schrecklich. Viele Grüße, Regina

  6. Da hast du eine schöne Metapher gefunden, Meerrettich reiben und einen zum Weinen anmutender Krieg.

    Meine in Odessa gebürtige Oma mochte sehr gerne Meerrettich, ich ahne, das scheint typisch für die Ukraine zu sein…

    1. Liebe Jenny, im Moment kommt man aus dem Weinen gar nicht mehr raus… Viele Grüße, Regina

  7. 5 Sterne
    Liebe Regina,

    ich mag beides. Dein Fleischpflanzerl und die Meerrettichcreme darauf. Das trifft meinen Geschmack.

    Liebe Grüße
    Michael

    1. Lieber Michael, ja, Fleischpflanzerl gehen immer – es sein denn, man ist Vegetarier. Viele Grüße, Regina

  8. Danke für das Rezept und deine Gedanken dem ist nichts hinzuzufügen.
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Susanne, ja, der Krieg ist einfach schrecklich. Viele Grüße, Regina

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