In vielen Reiseberichten wird Gent als das Glanzstück von Flandern gepriesen. Wir waren gespannt auf diese Stadt, als wir vom Bahnhof St. Pieters in die Stadt schlenderten.
Unser Weg führt uns zunächst, wie empfohlen zur Sint-Michielsbrug, von wo man schon einen wunderbaren Blick auf den Dreier-Turm-Blick (St. Niklaaskerk, Belfort, St. Baafskathedraal), auf die Leiterrassen Graslei und Korenlei und auf den Alten Fischmarkt mit dem Donjon der Grafenburg hat.

Langsam ging’s weiter zum 91 hohen Befried. Wir hatten wir ja kein Glück in Brügge, uns einen Überblick über die Altstadt von oben zu verschaffen. Der Belfried dort war immer geschlossen. In Gent klappt es und es ist super interessant. Auf den einzelnen Etagen sind jeweils Inputs zur Stadtgeschichte, z. B. zum ramponierten Drachen, der die Spitze es Belfrieds zierte und zu bestimmten Anlässen tatsächlich Feuer spie.

Im Moment bewacht ein neuer Drache aus Edelstahl, eine Nachbildung, die Altstadt von Gent. Auch dieser Drache speit zu bestimmten Anlässen Feuer. Das würde ich gerne mal sehen.

Auch Erklärungen zum Glockenspiel sind sehr interessant. Aber wir sind ja wegen des Blickes da und tatsächlich haben wir einen wunderbaren Rundblick auf die Stadt.



Wieder unten geht es zur St. Baafskathedraal mit ihrem berühmten Genter Altar der Gebrüder Eyck.
Beim Besucherzentrum gibt es mit einem 4 € Zuschlag die Möglichkeit, durch “Augmented Reality”, einer 3D Holografie, den Genter Altar vorab kennenzulernen. Dadurch sind wir super vorbereitet, den Genter Altar „Anbetung des mystischen Lammes“ zu verstehen. Wir hatten ja, das Wetter ist während unseres Aufenthalts in Flandern sonnig, auf Besuche der spannenden Museen verzichtet. Den Genter Altar haben wir zum Glück nicht gestrichen, er lohnt sich.

Danach haben wir Durst auf einen Kaffee mit einer wunderbaren belgischen Waffel. Auf dem Weg schauen wir uns die multifunktionale, spitzgiebelige Stadshal mit ihrem Glasschindeldach (es ist eher ein überdachter Platz) an, die am Belfried angebaute Lakenhalle und die Graffitistraat an, wo Sprühdosenkünstler auch heute sich austoben.


Der Vrijdagmarkt ist umsäumt von Giebelhäusern und dem Jugendstilgebäude Ons Hui des sozialistischen Arbeitervereins.


Ja, Gent ist schön und man könnte sich sicher länger hier vergnügen. Wir schauen uns noch den Gravensteen von außen an.

Langsam schlendern wir zum Bahnhof Dampoort über die Slachthuisbrug, wo menschliche und künstliche Besucher den Blick auf die Leie genießen.

Zum Abendessen zieht es uns wieder zurück nach Brügge. Wir haben noch einen Tipp in Brügge: Das ONE Restaurant in der Arseenaalstraat 55, ein gemütliches und uriges Restaurant. Hier gibt es eine Spezialität von Belgien: Balletjes in bier-en-kriekensaus (Fleischbällchen in einer Kirsch-Bier-Soße).