5 New York – Tag 6

Die Luft riecht gut und der Himmel ist klar, so klar, dass wir beide wissen: Heute geht’s aufs Empire State Building, ohne Wenn und Aber. Es ist wunderschön hier oben an diesem Morgen, der Andrang hält sich noch in Grenzen. Eine App erklärt uns die wichtigsten Landmarken. Nach fünf Tagen kennen wir sie: Metropolitan Life Tower, Washington Square Park, Brooklyn Bridge, Coney Island, Flatiron Building, Greenwich Village, Statue of Liberty, Downtown mit Financial District, Chelsea Piers, Madison Square Garden, Macy‘s, Hudson River, Time Square, Library und Bryant Park, Central Park, George Washington Bridge, Saint Patrick‘s Cathedral, Grand Central Station, Chrysler Building, 59th Street Bridge, United Nations, Pepsi-Cola-Sign!

Was ich damit sagen will: Nehmt euch Zeit für das Empire State Building, wenn ihr zum ersten Mal in New York seid. Geht erst nach ein paar Tagen auf das Empire State Building oder eine entsprechende Aussichtsplattform. Man hat mehr davon, wenn man weiß, was es zu sehen gibt.

Und noch etwas erleben wir hier oben – einen Heiratsantrag. Ein Mann drückt einem Fremden sein Handy in die Hand und bittet ihn, ein Video von sich und seiner Freundin zu machen. Dann kniet er sich hin, holt den Ring aus der Tasche, öffnet die Schachtel und fragt seine Freundin, ob sie ihn heiraten will. Sie scheint sehr überrascht und wiederholt mehrmals: Really? Wirklich? Wirklich? Stolz zeigt sie einen funkelnden Ring in die Runde! Er hat alles richtig gemacht, gibt es einen schöneren Ort, als auf der Aussichtsplattform des Empire State Building einen Heiratsantrag zu bekommen?

Wir können uns kaum von dem Anblick losreißen, aber heute wollen wir den Central Park von Süden nach Norden durchqueren. Als wir an der New York Public Library vorbeikommen, ist es 5 Minuten vor 13 Uhr. Um 13 Uhr werden 24 Tickets für 13.30 Uhr für den Rose Main Reading Room ausgegeben. Also machen wir einen spontanen Abstecher und holen uns Karten. Es lohnt sich. Der Lesesaal ist einfach schön und jeder kann hier arbeiten, auch mit Laptop. Das wäre auch unser Lieblingsplatz, wenn wir länger bleiben würden.

Jetzt brauchen wir wieder einen Kaffee und was liegt da näher als der Bryant Park, der uns richtig ans Herz gewachsen ist.

Jetzt gibt es keine spontanen Abstecher mehr, uns lockt der Central Park. Wir schlendern komplett durch. Am südlichen Ende liegt der Wollman Rink, auf dem man im Winter Schlittschuh laufen kann.

Wir machen einen Abstecher zum Dairy Visitor Center, das fast wie ein Haus in der Schweiz aussieht, erschrecken über die Menschenmassen, die auf der Sheep Meadow sitzen und flanieren auf The Mall zur

Bethesda Terrace. Das Herzstück hier ist der prächtige Bethesda-Brunnen namens “Engel des Wassers”. Die Bethesda Terrace ist ein super Ort für Straßenmusiker, die auch heute hier musizieren.

Auf dem Weg Richtung Bow Bridge treffen wir auf Debütantinnen die fürs Fotoshooting posieren. Quinceañera, der 15. Geburtstag, wird in Teilen Lateinamerikas der von Mädchen auf besondere Weise gefeiert. Die Feier ehrt den Übergang vom Kind zur Frau. Meist posiert das Mädchen in einem Ballkleid und die ganze Familie ist anwesend. Natürlich wird anschließend gemeinsam gefeiert und getanzt. Heute sehen wir 2 Mädchen, die hier posieren.

Dann nähern wir uns “The Lake” und den Strawberry Fields. Dieses friedliche Refugium ist dem Andenken an John Lennon gewidmet, der gegenüber von diesem Teil des Parks ermordet wurde.

Wir gehen über die Bow Bridge zum Schloss Belvedere. Auf einer der Zinnen posiert diese junge Frau. Benannt ist das Schloss nach dem italienischen Wort für „schöne Aussicht“. Die Burg liegt auf einer Anhöhe und bietet auf den zwei Balkonen einen schönen Panoramablick.

Im Shakespeare Garden wird tatsächlich geprobt und The Great Lawn ist wirklich riesig. Auch das Reservoir beeindruckt durch seine Größe, auch wenn heute keine Boote darauf fahren. Ab hier wird es richtig ruhig und wir treffen nur noch wenige Menschen.

Die letzten 6 Tage sind wir täglich ca. 15 km gelaufen, immer auf hartem Asphalt! Jetzt sind wir müde und hungrig. Vom Park aus reservieren wir einen Tisch im Melba‘s in Harlem. Es wird als Soulfood-Restaurant beschrieben, das auch das Flair, die Kultur und die Vergangenheit Harlems widerspiegelt. Das Essen, Catfish in zwei Variationen, ein Südstaaten-Klassiker, schmeckt. Wir sitzen draußen und sind begeistert von dem Viertel, das so bunt und lebendig ist. Und heute, am Samstag, ist richtig was los. Die Frauen haben sich herausgeputzt und die Leute schlendern durch das Viertel oder speisen wie wir bei Melba’s. Das war die richtige Entscheidung, hier zu essen.

Wir sind satt von den vielen Eindrücken, die heute auf uns eingeprasselt sind. New York ist eine unglaubliche Stadt, so vielfältig, wie wir es befürchteten und erhofften.

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