Paestum – die zauberhaften griechischen Tempel

Die griechischen Tempel von Paestum waren für mich ein Sehnsuchtsziel. Poseidonia war eine von den Griechen um 600 v. Chr. gegründete Stadt. Um 400 v. Chr. wurde die Stadt von den Lukanern besetzt und 273 v. Chr. eroberten die Römer Poseidonia.

Der älteste der drei Tempel ist der Heratempel (Heraion). Er gehört zu den am besten erhaltenen Tempeln der Welt.

Neben dem Heratempel steht der Poseidontempel. Er ist der größte Tempel hier. Auch dieser Tempel war wahrscheinlich Hera geweiht.

Beide Tempel fallen einem sofort ins Auge und ich war überwältigt von diesen so schönen Bauwerken.

Auf einer kleinen Anhöhe etwas entfernt sieht man den dritten Tempel, der Athena geweiht. Lange Zeit glaubte man, es sei der Tempel der Ceres oder der Demeter. Wahrscheinlicher ist aber, nach den Weihgeschenken zu urteilen, dass es sich um den Tempel der kriegerischen Athene handelt. Auch diesem Gebäude „wohnt ein Zauber inne“. Die Römer verehrten dieselbe Göttin, nannten sie aber Minerva.

Die drei Tempel überragen den Rest der großen Anlage. Die 5 km lange griechische Stadtmauer ist fast vollständig erhalten und allein schon einen Abstecher wert. Es gibt noch 28 Türme, die aber fast alle zerstört sind.

Interessant ist das Forum, das wie immer im Herzen der Stadt lag. Hier gab es natürlich auch Läden, das Macellum und ein kleines Amphitheater.

Vieles erkennt man gleich auf den ersten Blick, wie zum Beispiel das Amphitheater. Anderes erschließt sich nicht unmittelbar und wirft Fragen auf wie eine Tempelanlage mit einem 47 m x 21 m großen Becken. Die Archäologen bieten zwei völlig unterschiedliche Erklärungen an: Es könnte sich um ein Wasserbecken gehandelt haben, das den römischen Frauen und der Venus Verticordia, derjenigen, “die die Herzen öffnet” gewidmet ist. Jährliche Rituale sollten die jungen Frauen auf Ehe und Mutterschaft unter dem aufmerksamen Blick der auf einem Thron sitzenden Statue der Venus vorbereiten. Nach einer anderen Hypothese handelt es sich nicht um ein Becken, sondern eine Art Getreidespeicher. Beide Erklärungen lassen sich gut begründen und bis es keine weiteren wissenschaftlich belegte Argumente gibt, bleibt es der Fantasie des Betrachters überlassen, welche Geschichte er vorzieht.

Das angeschlossene Museum hat uns sehr gut gefallen. Besonders die Reliefmetopen, der Schmuck im Fries des Heratempels, sind wunderbar platziert. Uns beeindruckt besonders die Darstellung der Kerkopenzwillinge.

Diese waren Diebe, die sich dummerweise an Herakles heranwagten. Dieser erwischte sie und band sie kopfüber hoch. Die Jungs blickten auf sein schwarzbehaartes Gesäß und machten sich darüber lustig. Darüber musste Herakles nun doch lachen und er ließ wieder frei. Die Szene ist wunderbar in Stein gemeißelt.

Das Grab des Tauchers war leider nicht zugänglich.

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2 Kommentare

  1. schön!!
    Es ist schon 20 Jahre her, dass wir (im Winter) dort waren, aber wir waren genauso beeindruckt wie ihr. Auch unser Sohn, der damals ein Schulkind war und schon von griechischen Tempeln in der Schule gelernt hatte…
    lg

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