Hutzelbrot – Zwei Weihnachtsgeschenketipps

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Hutzelbrot – Zwei Weihnachtsgeschenketipps

Noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken? Dann habe ich 2 Tipps für euch. Schwaben – meine kulinarische Heimat – von Matthias F. Mangold (kostenlose Rezension) oder/und ein Hutzelbrot könnte euren Freundinnen und Freunden gefallen.
Schwaben ist meine Heimat. Deshalb interessieren mich regionale Kochbücher.
Matthias F. Mangold betreibt eine Koch- und Weinschule, ist preisgekrönter Autor und Chefredakteur des führenden Weinführers VINUM. In seinem Buch beschreibt er einen Roadtrip, größtenteils durch Württemberg. Ich liebe Roadtrips und durch meine Heimat sowieso.
Und so bin ich mit Matthias F. Mangold an Ecken im Ländle gekommen, die mir teilweise neu waren. Die Reise begann in der Nähe von Zwiefalten auf dem Ziegen- und Brotbackhof Loretto. Den kenne ich, weil ich die Produkte fast jeden Freitag in Tübingen auf dem Wochenmarkt kaufe. Ich liebe die Käsesorten und auch das Rezept, das er dazu vorschlägt: Gratinierter Ziegenkäse auf Roter Bete, auch eine beliebte Vorspeise von mir.
Ich beschreibe nicht alle Stationen seiner Reise durchs Ländle, aber über den Linsenanbau bei Schwörzkirch muss ich berichten. Ein Biologielehrer W. Mammel fand den früheren Linsenanbau auf der Schwäbischen Alb interessant. Diese Linsensorte war jedoch nicht mehr existent. Dazu muss man wissen, dass die Böden auf der Alb steinig und karg sind. Viel mehr als Linsen gedeihen hier nicht. W. Mammel entdeckte bei seinen Recherchen, dass es im Saatgutarchiv in St. Petersburg noch Linsen von der Schwäbischen Alb gab. Das Saatgut aus St. Petersburg konnte beschafft werden und durch Saatgutzüchtung gelang der Anbau der "Alb-Laisa" wieder hervorragend. Seit 2012 werden die Linsen wieder zum Verkauf angeboten. Die wundersame Geschichte mit dem Saatgutarchiv war mir bekannt. Was mir aber nicht so bewusst war: Ein Linsenfeld ist gelebte Biodiversität. Bis zu 80 verschiedene Pflanzen wachsen auf einem Feld, darunter auch Disteln, an denen sich Schmetterlinge erfreuen. Und Artenvielfalt brauchen wir.
Es gibt noch viele weitere Geschichten im Buch, z.B. über eine Maultaschenmanufaktur, in der man auch Maultaschen zum Verschenken kaufen kann. So versorgt eine Dame aus New York ihre Familie in Deutschland regelmäßig mit den leckeren Maultaschen aus Maulbronn.
Versteckt finden sich weitere Geschenkideen wie diese oben beschriebenen Alb-Laisa, Maultaschen, Wein aus dem Remstal oder Hochprozentiges von Streuobstwiesen.
Die Rezepte sind allesamt schwäbisch, klassisch und etwas ausgefallener wie paniertes Kalbsbries, Laubfrösche mit Huhn, vegetarische Maultaschen oder Grünkernbratlinge mit Joghurtsauce.
Mein gebackenes Rezept aus "Schwaben – Meine kulinarische Heimat" ist eine wunderbare Geschenkidee. Hutzelbrot ist ein Brot mit Trockenfrüchten. Das Zutatenfoto wird Nichtschwäbinnen, Nichtschwaben verwundern (es fehlen auf dem Foto die Hefe, die Gewürze, das Kirschwasser). Es wirkt alles so trocken und Eier und Butter fehlen gänzlich. Dieses Brot ist zu 100% vegan und schmeckt sehr lecker. Besonders gut ist es, wenn man einen eigenen Garten hat und die Zwetschgen und Birnen selbst gedörrt hat. Ich habe keinen Garten und zugegeben, es ist aufwändig, dieses Dörrobst zu beschaffen. Ein Tipp: Bioläden sind eine gute Anlaufstelle.
Nun mal alle Veganer*innen weghören: Das Hutzelbrot mundet leider am Besten, wenn es dick mit Butter bestrichen wird. Dann kann man es zum Frühstück essen, zum Nachmittagskaffee/Tee und zum "Vesper" schmeckt es auch.
Ich befürchte, dass bei uns nicht viel verschenkt wird. Das Hutzelbrot, Schnitzbrot oder Früchtebrot schmeckt köstlich.
Gericht Gebäck
Küche Schwäbisch
Keyword Getrocknete Früchte, Hefe, Mehl, Nüsse
Vorbereitungszeit 2 Stunden
Zubereitungszeit 2 Tage

Kochutensilien

  • 1 Küchenmaschine

Zutaten

Brotzutaten

  • 250 g getrocknete Birnen
  • 250 g getrocknete Zwetschgen oder Pflaumen
  • 250 g getrocknete Feigen
  • 250 g Mehl
  • 20 g frische Hefe (1/2 Würfel)
  • 60 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 15 g gemahlener Zimt bitte die Mengenangabe genau beachten!
  • 1 TL Lebkuchengewürz
  • 1 EL Kirschwasser
  • 250 g Rosinen
  • 50 g gemahlene Haselnusskerne
  • 125 g gemahlene Mandelkerne
  • 100 g Hasselnusskerne ganz (meine eigene Änderung, ich mag die ganzen Haselnusskerne im Brot)
  • 25 g Zitronat
  • 25 g Orangeat

weitere Zutaten

  • 400 ml Apfelsaft zum Einweichen der Früchte
  • 400 ml Wasser zum Einweichen der Früchte

Zum Verzieren

  • 50 g Mandeln enthäutet – zum Verzieren der Brote
  • 50 ml Hutzelwasser mit wenig Mondamin verdickt dann glänzt es schöner (ein Tipp einer Freundin)

Anleitungen

Brot vor dem Backen

  • Birnen und Zwetschgen mit Apfelsaft begießen und über Nacht einweichen.
  • Am nächsten Morgen die Zwetschgen und die Birnen im Einweichwasser ca. 20 Minuten köcheln lassen (wenn nötig, die Zwetschgen entsteinen),.
  • Die Feigen zufügen und einige Stunden die Früchte ziehen lassen und diese dann aus der Hutzelbrühe nehmen. Die Früchte gut abtropfen lassen.
  • Das Hutzelwasser oder die Hutzelbrühe ist die Essenz des Ganzen. Bitte mit dieser Hutzelbrühe sehr sorgsam umgehen. Alle, die noch in der Küche Zugang haben vorwarnen, dass diese Brühe nicht im Abguss landen darf.
  • Danach die Früchte in kleine Würfel schneiden.
  • Das Zitronat und Orangeat auch ganz klein würfeln.
  • Die Hefe mit einer Tasse Einweichwasser in der Rührschüssel der Küchenmaschine auflösen und das Mehl zufügen.
  • Alle Zutaten zufügen und mit der Küchenmaschine kneten.
  • Falls der Teig zu hart sein sollte, noch etwas "Hutzelbrühe" zufügen.
  • Der Teig sollte einen festen Charakter haben. Den Teig zu einer Kugel formen, bestäuben und zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
  • Sobald er kleine Risse zeigt, Laibe formen und auf Backpapier legen. Ich habe 5 Laibe mit ca. 400 g geformt.
  • Die Laibe mit einem Tuch abdecken und in der Wärme mindestens 3 Stunden oder über Nacht stehen lassen.
  • Nach der Zeitdie Laibe mit der Hutzelbrühe bestreichen und die Mandelkerne in den Teig nach eigenem Gutdünken drücken.

Fertigstellung

  • Bei 200° Ober/Unterhitze ca. 1 Stunden backen.
  • Nach der Hälfte der Backzeit die Laibe nochmals mit Hutzelbrühe bestreichen. Diesen Vorgang nochmals wiederholen. Die Brote sind fertig, sobald sie schön braun geworden sind. Die Brote dann aus dem Backofen nehmen.
  • Die restliche Hutzelbrühe mit ganz wenig Mondamin vermischen und die Brote damit mehrmals bestreichen. Das ergibt den tollen Glanz und sie bleiben schön saftig (Tipp einer Freundin).

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