Kunsthalle Tübingen: MARINA ABRAMOVIĆ

Nun sind wir schon einige Monate in Rente. Wir hatten viel Besuch und waren unterwegs. Unter der Woche unternahmen wir Wanderungen in der Umgebung. Die Jahreszeiten habe ich sehr intensiv wahrgenommen und erlebt. Im Frühsommer ging es los, nun ist der Herbst eingezogen. Wir sind immer noch dabei auszuprobieren, was so alles ohne das enge Zeitkorsett des Berufslebens möglich ist. Dazu gehören die Führungen in der Tübinger Kunsthalle 60+. Auf der Homepage der Kunsthalle Tübingen wird so dafür geworben:

Im fachkundig geführten Rundgang durch die Schau erfahren Sie als kunstinteressierte Best Ager Wissenswertes, Interessantes und Überraschendes über die Marina Abramović-Ausstellung und die gezeigten Werke. Beim gemeinsamen Kaffee und Kuchen im C.A.F.É. KUNSTHALLE tauschen Sie sich in entspannter Atmosphäre über den Kunstnachmittag in der Kunsthalle aus. Ein Genuss für alle Sinne!

https://kunsthalle-tuebingen.de/en/

Ich bin gespannt! Drei Personen habe ich angemeldet, außer mir Regina und eine Freundin. Frau Maier, unsere Führerin, verteilt Headsets an die Teilnehmenden der vorwiegend weiblichen Gruppe. Das erleichtert das Zuhören ungemein, denn wegen der verschiedenen Installationen herrscht eine ständige Geräuschkulisse. Über eine Stunde werden wir in das Werk von Marina Abramović eingeführt. Ich bin fasziniert von der Intensität und Vielfalt der Werke. Den Abschluss bildet eine Installation, bei der VR (= virtual reality) eingesetzt wurde. Mit einer VR Brille beobachte ich, wie Marina Abramović in einem roten Kleid dreidimensional im Kreis mit ausdrucksvollen Gesten hin- und hergeht. Ab und zu löst sie sich in blau glitzerndes Konfetti auf und nach ein paar Sekunden ist sie wieder ganz zu sehen.

In den verschiedenen Installationen setzt sie sich und damit uns Betrachtende körperlichen und seelischen Grenzerfahrungen aus. Es geht es Spannungsverhältnisse: zwischen den Geschlechtern, Mensch und Natur, Bewusstem und Unbewusstem.

Das ist keine wohlgefällige Kunst, sie provoziert, verstört, regt zum Nachdenken an. Regina und ich gehen zu Fuß nach Hause und reden den ganzen Weg über unsere Erfahrungen. Manches empfinden wir ähnlich, oft jedoch lösen die Werke unterschiedliche Assoziationen und Gedanken aus.

Inspiriert wandern wir unter dem herbstlichen Abendhimmel durchs “Elysium”. Alles in allem eine Erfahrung, die mein Leben reicher macht und meine Vorstellungen über Kunst erweitert!

2 Kommentare

  1. toll. Ich wusste gar nicht, dass in Tü eine Ausstellung zu ihr ist. Ich finde auch, dass sie eine der interessantesten Künstelrinnen zur zeit ist. Wie lange geht die Ausstellung noch??

    1. Danke für die Rückmeldung, liebe Anke! Die Ausstellung läuft noch bis 13. Februar 2022. Die VR-Installation, die ich erwähne, ist jedoch mittlerweile geschlossen.

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