Granada – Alhambra

Granada war ein Sehnsuchtsort von uns beiden! So waren wir sehr gespannt, was uns erwarten würde. Natürlich hatten wir die Reiseführer rauf und runter gelesen und wussten, dass wir unsere Besichtigungstour in der Alhambra mit dem Nasridenpalast und dem Palast von Karl V. beginnen wollten. Als wir jedoch mit dem Leihwagen genau an diesen Gebäuden vorbei fuhren, stockte mir kurz der Atem. Das hatte ich nicht erwartet. Wir hatten im ehemaligen Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert, jetzt ein Parador-Hotel, auf dem Gelände der Alhambra ein Zimmer gebucht. Das war eine super Wahl, wie sich herausstellen sollte.

Es war Teatime und stilvoll gab es aus Teegläschen „Palasttee“ mit wunderbarem „arabischen“ Konfekt im Garten.

Wir lieben es, uns zu Fuß einen Überblick zu erwandern. Also besorgten wir Tickets für den Folgetag, erkundeten den Zugang zum Nasridenpalast und schlossen einen ersten Gang nach Granada an. Es war Samstag. Noch guten Mutes ging es zur Stadt runter. Wir hatten nicht mit diesen Massen an Menschen gerechnet. Granada schien aus allen Nähten zu platzen. Die Stadt war voll. Wir flohen zum super ruhigen Hotel zurück.

Am nächsten Tag starteten wir früh, war doch in allen Reiseführern eine Besichtigungstour von mehreren Kilometern angekündigt worden. Es stimmte. Wir waren einen ganzen Tag lang unterwegs.

Los ging es mit der immer noch verblüffenden Schönheit des Nasridenpalastes.

Die Palasträume, die verschlungenen Wege, die Höfe mit Wasserbecken, der Löwenhof mit Löwenbrunnen,

die prächtigen Decken und Holzkuppeln, die zarten Säulen mit filigranen Stuckdekorationen, verzauberten uns.

Wir waren geradezu verzückt von all der zarten Ornamentik an den Wänden und Decken. Auch die ausgeklügelten Spiegelungen in den zahlreichen Wasserbecken waren berückend schön.

So tat es gut, Abstand von dieser Schönheit im Palastgarten zu finden und an den wunderbaren Duftrosen zu schnuppern, die morgendliche Kühle auf der Haut zu spüren und einmal tief durchzuatmen.

Mit diesem Abstand ging es zum Renaissancepalast Karl V., erbaut von einem Schüler Michelangelos, der christliche Architektur veranschaulichen sollte.

Hier ging es streng gegliedert zu. Quadratisch von außen, eröffnete sich ein runder Innenhof. Alles wirkte mir zu monumental, nach all der Leichtigkeit beim Nasridenpalast. In den Palasträumen selbst sind zwei Museen untergebracht, eines für archäologische Fundstücke aus der Alhambra und eines mit einer Sammlung alter Kunst aus granadischen Klöstern.

Was ist der Alcazaba fragten wir uns? Zunächst befand sich auf dem Alhambrahügel nur der Alcazaba, eine großangelegte Wehranlage. Er war unser nächstes Ziel. Von den alten Wehrtürmen hat man einen wunderbaren Blick auf Granada. Ansonsten ist es wie bei allen Wehranlagen. Es ist ein Ort, unerwünschte Eindringlinge möglichst gut abwehren zu können.

Danach lechzte es uns nach einem Päuschen, bevor wir Generalife, die ehemalige Sommerresidenz mit ihren wunderbaren Gärten aufsuchten.

Die heutige Bepflanzung ist erst Mitte des letzten Jahrhunderts entstanden und hat offensichtlich wenig mit dem ursprünglichen Nutzgarten zu tun.

Schön war es, in der nachmittäglichen Wärme lustzuwandeln, die besinnliche Atmosphäre und die herrlichen Ausblicke auf die Paläste zu genießen.

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