Bologna – ein Zwischenstopp

Bologna reizte uns als Städtereise. Schon oft haben wir gehört, dass Bologna mit seinen vielen Palazzi, den Arkaden (insgesamt 50 km), den 2 hohen Türmen und den malerischen Straßen und Gässchen ein Gesamtkunstwerk ist.

Wir wählen Bologna als Zwischenstopp auf dem Weg in den Süden. Unser Hotel liegt an einer Ausfallstraße Richtung Süden, wir wollen am nächsten Morgen früh aufbrechen. Doch einen Nachmittag und Abend nutzen wir, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Nach dem Einchecken im Hotel fahren wir ins Zentrum. Bologna rühmt sich seiner ältesten Universität und von den 390.000 Einwohnern sind ein Viertel Studierende. Das kennen wir. Tübingen hat zwar nur 90.000 Einwohner, aber fast ein Drittel davon sind an der Uni immatrikuliert.

Womit wir nicht gerechnet haben: Bologna wirkt „reich“. Der erste Eindruck erschlägt uns fast. Edle Boutiquen, schicke Cafés und Bars, überquellende Feinkostläden mit Prosciutto, Mortadella (berühmt in Bologna), Parmigiano, Wein und Pasta. Und alles scheint sehr sauber zu sein, was wir so nicht von allen italienischen Städten gewohnt sind.

Bevor wir ins Herz von Bologna, zur Piazza Maggiore oder Piazza Grande gelangen, schlendern wir über die Piazza del Nettuno mit dem gigantischen Fontana del Nettuno. Der riesige, nackte, muskulöse Meeresgott wird heute gereinigt. Das muss auch mal sein.

Die Piazza Grande ist wirklich groß mit den Palazzi del Commue und der unvollendeten Fassade der Basilica di San Petronio. Zwischen Rathaus und Patronatskirche steht der Palazzo dei Notari, früher Sitz der örtlichen Notarkammer. Heute ist hier ein Teil der Stadtverwaltung untergebracht. Gegenüber dem Rathaus steht der niedrigere Palazzo dei Banchi, in dem sich heute schicke Geschäfte befinden. Schließlich flankiert das Duo aus Palazzo del Podestà und Palazzo Re Enzo die Piazza.

Uns zieht es zu den Türmen Garisenda und Asinelli. Noch ist es hell und wir wollen uns einen Blick von oben auf Bologna verschaffen. Was wir nicht wussten ist, dass sie geschlossen sind. Der Torre degli Asinelli ist mit knapp 100 Metern fast doppelt so hoch wie der Torre della Garisenda, der dafür einen größeren Umfang hat. Beide stehen nahe beieinander und gelten als Wahrzeichen der Stadt. Beide Türme haben aber auch gemeinsam, dass sie mittlerweile einsturzgefährdet sind und nicht mehr bestiegen werden können. Für den kleineren Turm scheint man eine Lösung gefunden zu haben, er wird mit einem Stahlgürtel gesichert.

Um einen Blick von oben zu erhaschen, muss man also zum Uhrturm auf der Piazza Grande (Torre dell’Orologio) zurückkehren und diesen besteigen. Wir reservieren ein Zeitfenster, in dem ein Aufstieg möglich ist. Die Aussichtsterrasse entschädigt für das Warten.

Bologna ist bekannt für seine Aperitivkultur. Unsere Tochter hat uns davon vorgeschwärmt. In manchen Lokalen gibt es zum Aperitif ein reichhaltigeis Buffet. Da kann man sich satt essen. Das ist natürlich etwas für uns. Wir schlendern noch ein wenig durch die Altstadt und entscheiden uns für eine Bar in der Via Anteo Zamboni. Dieser hatte am 31. Oktober 1926 in der Via Rizzoli in Bologna versucht, Mussolini zu erschießen, als dieser an einer Parade zum Gedenken an den Marsch auf Rom teilnahm. Zambonis Schüsse verfehlten den Diktator. Die Leckereien am Buffet machen wirklich Laune und wir probieren fast alles.

Nun ist es schon dunkel und wir haben noch keinen Blick auf die Universität geworfen. Die Universität Bologna beschreibt sich selbst als die älteste Universität der Welt – ihre Gründung kann jedoch nicht exakt datiert werden. 

Der Palazzo dell’ Archiginnasio, der älteste Teil der Universität, ist nur wenige Schritte von der Piazza Grande entfernt. Wir machen noch einen Spaziergang durch den Innenhof und das reich verzierte Treppenhaus. Alles andere müssten wir bei Tag besuchen. Nun ist es geschlossen. Was mich begeistert: Bettisia Gozzadini lehrte dort etwa um 1239 als erste Frau an dieser Universität Jurisprudenz.

Bologna begeistert uns. Wir werden Bologna weiter als Städtereise im Blick behalten. Es gibt dort noch soviel zu sehen und entdecken.

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2 Kommentare

  1. Hallo Regina,
    Bologna lohnt sich echt! Ich kannte die Stadt zuvor nur als Autobahnausfahrt – dabei ist die Stadt eines der Highlights in ganz Italien (wobei, da gibt’s so viele…). Wir waren im zweiten Coronajahr für ein langes Wochenende dort, im Dezember, eher spontan weil ich so Fernweh hatte. Wenn Du mal stöbern möchtest:
    https://barbaras-reisen.blogspot.com/2021/12/city-trip-bologna-langes.html
    Das war aber auch zu kurz; in der ganzen Region könnte man Wochen verbringen. 🙂
    Euch noch eine schöne Reise!
    Liebe Grüße
    Barbara

    1. Liebe Barbara, ja, Bologna ist ein toller Städtereisetipp. Ich werde bei meinem Fernweh in deinem Blog stöbern. Viele Grüße, Regina

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