76 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz

Gerade habe ich eine Nachricht einer Freundin bekommen mit folgendem Inhalt: “Würde man eine Schweigeminute für jedes Opfer des Holocausts halten, wäre es 11 Jahre lang still!”

Heute am 27. Januar wird immer wieder auf die S-Bahnstation Grunewald und das Gleis 17 in den Nachrichten hingewiesen. Hier wurden 50 000 Berliner Jüdinnen und Juden nach Auschwitz abtransportiert. Bei einem Stadtspaziergang durch Grunewald im Oktober 2012 waren wir dort. Frische weiße Rosen waren gerade abgelegt worden, bunte Herbstblätter bedeckten das Gleis 17. Die kühle Oktoberluft ließ mich frösteln und eine unsägliche Trauer erfasste mich.

Seit 2 1/2 Monaten lese ich das Buch von Seweryna Szmaglewska, Die Frauen von Birkenau. Seweryna Szmaglewska war von 1942 bis 1945 in Birkenau interniert. Nachdem das Lager befreit wurde, schreibt sie ihre Erlebnisse auf.

Diese Erlebnisse sind so unfassbar schrecklich, dass ich immer nur wenige Seiten zu lesen vermag. Was können wir Menschen anderen Menschen antun? Zu welcher Unmenschlichkeit sind wir fähig? Wo bleibt das gegenseitige Mitgefühl?

Die Frauen von Birkenau waren ein wichtiges Dokument bei den Nürnberger Prozessen. Erst jetzt ist diese Beschreibung auf Deutsch erschienen.

Heute fröstelt mich wieder. Wie wichtig ist es, sich immer wieder daran zu erinnern! Auch zum Beispiel mit den Stolpersteinen.

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