1 Jahr Corona in Deutschland
Vor einem Jahr zeichnete sich ab, dass die Corona-Epidemie uns fest im Griff hat. Das ist leider immer noch so. Wir haben gelernt, Masken zu tragen, uns nur noch mit einer Person aus einem anderen Haushalt zu treffen und Abstand zu halten. Besonders bei Familien mit Kindern verdichtet sich der Alltag um ein Vielfaches. Durch die Schließung der Kinderbetreuungseinrichtungen und der Schulen schultern die Eltern täglich Aufgaben, die vorher diese Institutionen vornahmen. Der Einzelhandel (Klamottenläden etc.), Restaurants und Hotels haben nach wie vor zu. Friseure haben seit Montag dieser Woche wieder offen.
Auch ich sehne mich nach Treffen mit der Familie an Ostern, einem Restaurantbesuch oder einem Shoppingbummel.
Am Mittwoch, 03.03.21 wird erneut über die weitere Vorgehensweise in der Ministerpräsidentenrunde beraten. Leider steigen im Moment die Infektionszahlen wieder.
Was ich im Vorfeld von der der Ministerpräsidentenrunde höre und lese, scheint mir auf keine gemeinsame Strategie hinauszulaufen. Zu oft werden eigene Interessen verfolgt, wie das Beispiel der bayrischen Baumärkte zeigt. Ministerpräsident Söder hat im Alleingang entschieden, diese in Bayern zum 01.03.21 wieder zu öffnen. Das kann ich nicht nachvollziehen. Alles was ich vom Baumarkt glaube zu brauchen, kann ich im Click-Collect-Modus besorgen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat ein Strategie-Papier vorgelegt. Hier wird vorgeschlagen, dass je nach Inzidenzwert Öffnungen vorgenommen werden sollen. Vorgeschlagen wird, dass bei einer Inzidenz unter 50 die Hotels und der Einzelhandel, und bei Werten unter 35 Bars und Gastronomie öffnen dürfen. Sobald die Inzidenzen nahe null gehen, sind weitgehende Öffnungen möglich.
Im Moment sind die Inzidenzzahlen sehr unterschiedlich. Sie reichen von unter 35 bis hin zu 295. Die Regionen müssten je nach Inzidenz in „grüne“ und „rote“ Zonen aufgeteilt werden. Hier schlägt das RKI vor, dass bei Reisen in Regionen mit hohen Inzidenzzahlen Schnelltests das Mittel der Wahl sein könnten.
Diese Strategie gefällt mir. Sie ist gut nachvollziehbar, schafft Sicherheit und enthält verständliche Regeln. Je kooperativer wir sind und die Inzidenzzahlen fallen, desto schneller werden Öffnungen möglich. Das gibt sicher nicht nur mir das Gefühl, dass wir selbst etwas mit unserem Verhalten ausrichten können.
Für meine Heimatstadt Tübingen bedeutete dies im Moment mit einem Inzidenzwert von 40: Die Hotels und der Einzelhandel dürften öffnen.
Jetzt bin ich gespannt, wie die Politik am Mittwoch, 03.03.21 entscheiden wird. Ich hoffe auch, dass allen besonders daran gelegen ist, Sicherheit für Eltern mit Kindern zu schaffen. Eine verlässliche Betreuung und Beschulung muss sichergestellt werden, damit für die Familien einigermaßen ein “Alltag” entstehen kann.
Ergebnis der Besprechung der Ministerpräsident*innen:
Der Lockdown bleibt bis zum 28.03.2021 mit Öffnungen, die am Infektionsgeschehen anknüpfen, bestehen.
Einen sicheren Schulbetrieb und eine sichere Kinderbetreuung stellen die Länder selbst wieder sicher. In Baden-Württemberg ist dies ab 15.03.21 geplant.
Private Zusammenkünfte zwischen 2 Haushalten sind ab dem 08.03.21 wieder möglich. Sobald die 7 Tage-Inzidenz pro Woche unter 35 liegt, dürfen sich drei Haushalte treffen.
Auch Öffnungen im Einzelhandel sind an die Inzidenzzahlen gekoppelt. Liegen diese unter 50, können die Geschäfte öffnen.
Regelungen zu Hotels und der Gastronomie wurden nicht getroffen. Hier gelten nach wie vor die bestehenden Regeln.
Fazit:
Die Vorschläge des Robert-Koch-Institutes haben durchaus Einzug in die Ministerpräsidentenrunde genommen, mit der verständlichen Einschränkung, dass bei steigenden Infektionszahlen die “Notbremse” gezogen wird.
Nun bleibt abzuwarten, ob wir als Bürgerinnen und Bürger uns verantwortungsvoll verhalten werden.