Sizilien im Herbst 2024 – Teil 4

Palermo

Palermo begrüßt uns mit Regen. Entsprechend ausgerüstet schlendern wir zum Quattro Canti, der Kreuzung der beiden Hauptverkehrsadern Via Maqueda und Via Vittorio Emanuele.

Zuerst landen wir zufällig an der Fontana Pretoria. Ursprünglich im 16. Jahrhundert für die Florentiner Villa des spanischen Vizekönigs von Neapel erbaut, wurde dieser Brunnen nach dessen Tod kurzerhand abgebaut, nach Palermo gebracht und an der heutigen Stelle wieder aufgebaut. Niemand findet ihn wirklich schön, wir auch nicht.

Auch die Quattro Canti sind bei Regen trostlos. Erst am nächsten Tag bei Sonnenschein gefallen uns die vier Ecken.

Dafür suchen wir uns auf der Via Maqueda ein Plätzchen für einen Aperitif. Der Spaziergang gibt uns einen ersten Eindruck von der Stadt. So können wir am nächsten Tag direkt zum Normannenpalast, dem Palazzo Reale, spazieren.

Er steht an der Piazza Indipendenza und wirkt gigantisch groß. Man besucht ihn vor allem wegen der Cappella Palatina. Die Privatkapelle der Normannenkönige ist von unvergleichlicher Schönheit. Arabische, byzantinische, normannische Stilelemente sind in goldenen Mosaiken umgesetzt. Welch eine Pracht und welch ein Symbol für das friedliche Nebeneinander verschiedener Religionen.

Nach einem Spaziergang durch den Palast mit Blick auf das sizilianische Parlament sind wir hungrig.

Palermo hat mehrere Märkte, aber der Mercato Ballarò bietet eine wunderbare Fülle an Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und kleinen Speisen. Wie gerne würde ich einkaufen und dann die Leckereien kochen.

Gestärkt sind wir bereit noch weitere Sehenswürdigkeiten anzusteuern. Die Chiesa Santa Maria Dell‘Ammiraglio, die ebenfalls mit wunderschönen Mosaiken ausgekleidet sein soll, erreichen wir leider erst in der Mittagspause. Dafür ist die Kirche nebenan, San Cotaldo, gerade noch zugänglich. Beide Kirchen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe des arabisch-normannischen Palermo. San Cotaldo besticht durch ihren schlichten Innenraum.

Von hier aus ist es nicht weit zur „Antica Foccacceria“, einem Jugendstilrestaurant mit viel Patina. Der Besitzer ist dafür bekannt, sich jahrelang erfolgreich der Mafia widersetzt zu haben.

Nach so viel Kunst und Kultur zieht es uns an den Hafen, in die Bucht La Cala mit der Porta Felice.

Hier lockt die Villa Giulia, ein kleiner Park mit vier halbrunden Pavillons. Der Brunnen mit dem Medaillon der Trinacria, dem Wahrzeichen Siziliens, hat es uns besonders angetan. Hier spazierte schon Goethe, heißt es.

Am nächsten Tag, bevor wir weiterreisen, besuchen wir das Archäologische Museum von Palermo. Was für Kostbarkeiten wir hier entdecken. Der sogenannte Torso von Stagnone aus dem 6. Jhdt. vor Christus wurde per Zufall in einer Lagune bei Trapani 1933 entdeckt. Die Statue von Zeus aus dem 1. oder 2. Jh. wurde in Selinunt gefunden. Überhaupt stammen die meisten Funde aus aus Selinunt.

Die Metopen (Friesfragmente) aus Selinunt sind besonders schön.

Besonders der Fries mit Zeus und Hera hat es uns angetan. Zeus zieht Hera zu sich heran und die sexuelle Anziehung ist förmlich zu spüren, es „knistert“.

Aber schaut selbst, was für eine Bilderwelt. Hier kommen noch einige weitere Metopen.

Tipps:

Essen:

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