Limes-Wanderweg: Von Eining bis Altmannstein

Der Limes in Deutschland, mit 550 km das längste Bodendenkmal nach der Chinesischen Mauer, bildete vom frühen 2. bis ins 3. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesverbänden. Er verläuft durch das Gebiet der heutigen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz.

Entlang der Grenzsperren, die in der Provinz Obergermanien als Holzpalisaden bzw. Erdwall und Graben, in der Provinz Raetien als Steinmauer ausgeführt waren, reihten sich über hundert größere und kleinere Militärlager und neunhundert Wachtürme.

Als künstliche Grenzlinie, die oft ohne Rücksicht auf das Gelände durch das Land gezogen wurde, war der Limes auch ein technisches Bauwerk von hoher Ingenieurskunst. Die bewachte Grenzlinie markierte unübersehbar das äußere Ende der von Rom verwalteten und geschützten Welt. Erst mit den Germaneneinfällen nach der Mitte des 3. Jahrhunderts fanden die römischen Siedlungen entlang und hinter dem Limes allmählich ihr Ende.

Der Limes-Wanderweg kann in 30 Etappen erwandert werden (Rother Wanderführer Limesweg von Thorsten Lensing). Er gilt als einer der bedeutendsten Kulturwanderwege Europas mitten in Deutschland und ist durchgängig markiert.

Etappe 1 von Eining nach Altmannstein

Zunächst schauen wir uns das Kastell Abusina in Eining an. Es liegt auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf das Flüsschen Abens und die Donau.

Eining war bereits in römischer Zeit um 80 n. Chr. bis ins 5. An das Kastell Abusina schloss sich eine zivile Siedlung, der Vicus, an. Bis heute sind die Grundmauern des Kastells erhalten. Abusina ist der Endpunkt des ca. 550 km langen Obergermanisch-Raetischen Limes. Seine Reste sind noch heute in der hiesigen Flur zu erkennen. Der Obergermanisch-Raetische Limes ist ein Bodendenkmal und steht seit 2005 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.

Das Kastell von Abusina ist in mehr als einer Hinsicht interessant. Zum einen hat mir die didaktische Aufarbeitung der Funde sehr gut gefallen. Zum anderen werden die „Sünden“ früherer Ausgrabungen und Rekonstruktionen deutlich vor Augen geführt. Wenn man sich vorstellt, wie viel um 1900 noch in einem sehr guten Erhaltungszustand war. Davon ist heute kaum noch etwas übrig, weil die Ausgrabungen (nach heutigem Stand) nicht (richtig) gesichert wurden!

Dann geht es weiter zum Ufer der Donau. Hier verkehrt ab April eine Fähre, die uns auf die andere Seite der Donau nach Hienheim und zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung bringt.

Das Rüberschippern ist ein weiteres Abenteuer an diesem Tag.
Zunächst verläuft der Weg durch ca. 4km entlang der Donau.

Die Aulandschaft ist zauberhaft, besonders heute bei dem regnerischen Wetter. Die Grün und Brauntönen verzaubern uns und ein Regenwaldfeeling stellt sich ein.

Immer wieder kommen wir an durch Biber sauber abgenagten Bäumen vorbei.

Gleich zu Beginn kommen wir an einem Gedenkstein vorbei, der Hadriansäule oder Maxlstein, nach dem bayrischen König Max. Unglaublich ist nach heutigem Geschichtsverständnis die Inschrift!

Nun geht es bolzgerade über Stock und Stein. Immer noch lässt sich gut nachvollziehen, wie der Verlauf war. Wir kommen an Mauerresten vorbei und wandern ein großes Stück auf den Resten der Mauerkrone.

Im Mittelalter wurden die Limesreste als Teufelsmauer bezeichnet. Anders konnte sich die Bevölkerung das Ganze nicht erklären. Wir sind begeistert von seinem Verlauf. Der Weg führt vorbei an Weilern, an Feldern und an Hopfengärten. Auf weiten Strecken bestimmt der Limes die Flurgrenzen. Informationstafeln erklären alles über die mühsame Arbeit, Hopfen anzubauen. Es handelt sich um eine meditative Wanderung, bei der keine großen Höhenunterschiede zu überwinden sind. Erst in Altmannstein, unserem Endpunkt der ersten Etappe, geht es steil hinunter in den Ort.

Ein Taxi aus Neustadt (Vorsicht: 50€ Fahrtpreis) bringt uns an den Fähranleger und zu unserem Auto zurück. 

Nach Regensburg sind es nur wenige Kilometer und wir entschließen uns, dort zu übernachten. Hier kommst du zu meinem Beitrag!

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