Kulinarisches Gedächtnis: Barbara Ketcham Wheaton

Im Zeitmagazin (Die ZEIT Nr. 6/2021) kam ein Interview mit Frau Ketcham Wheaton, einer 89 jährigen Frau. Täglich arbeitet sie an an einer Datenbank für Rezepte. Sie ist dabei, ein Ordnungssystem zu schaffen, alte Kochbücher und deren enthaltene Rezepte schriftlich festzuhalten. Ihre Datenbank beginnt im Jahr 1300.

Schon 8000 Kochbücher hat sie ausgewertet. Es ist ihr nicht nur wichtig, die Rezepte zu erfassen. Vielmehr sieht sie darin kulturhistorische Dokumente, die das Leben der Bevölkerung widerspiegeln. Zum Beispiel erinnert sie sich an ein Kochbuch zur Zeit der französischen Revolution, mit Kartoffelrezepten. Kartoffeln waren zu dieser Zeit noch relativ unbekannt. Wenige wussten, was man mit diesen Knollen anfangen sollte.

Bekannt wurde sie durch ihr Buch “Savouring the Past”, die französische Küche von 1300 – 1789. Das Buch wurde mit einem kulinarischen Preis in Frankreich ausgezeichnet. Sie durfte ein Jahr lang kostenfrei in allen Restaurants und Hotels eines großen französischen Verbandes Gast sein. Das ist doch einfach wunderbar.

Frau Ketcham Wheaton wohnt heute in einem Altenheim in den USA und kocht nicht mehr selbst. Was ich super finde, dass sie neben der täglichen Datenbankpflege dem Speiseplan – Komitee im Heim angehört.

Hier könnt ihr nachschauen, was sie alles unternimmt:

https://app.1000cookbooks.com/people/barbara-ketcham-wheaton

Unter anderem empfiehlt sie hier ihre 10 Lieblingskochbücher. Die Nr. 1 steht in meinem Bücherschrank. Ich habe es antiquarisch erstanden. Ich muss gestehen, dass ich noch nichts daraus gekocht habe.

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