Nachdem Hölderlin im Mai 1807 als unheilbar Geisteskranker aus dem von Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth geleiteten Universitätsklinikum entlassen worden war, fand Friedrich Hölderlin (1770–1843) Zuflucht im legendären Tübinger Turmzimmer des Schreinermeisters Ernst Zimmer. In diesem Zimmer entstanden viele von Hölderlins späten Gedichten.
Das Hölderlinhaus brannte am 14.Dezember 1875 ab. Einen Turm gab es damals nicht. Der Hölderlinturm war zu Hölderlinzeiten ein Haus mit Erker.
Die Brandstiftung ist gut dokumentiert und es gibt eine Fallakte, die per Zufall wiederentdeckt wurde. Wer den Brand gelegt hat, ist nicht zweifelsfrei erwiesen. Die Ausstellung „Turm in Flammen“( eröffnet am 20.09.24) lohnt es zu besuchen. Vielleicht könnt ihr den „Cold Case“ zu lösen. Anhaltspunkte gibt es viele.

Das Hölderlinhaus wurde historisierend wieder aufgebaut. Nun beherrscht der sogenannte Hölderlinturm malerisch und signifikant die Neckarfront.

Die Ausstellung zum damaligen Brand ist eine gute Möglichkeit, den Hölderlinturm mit seinem Museum zu besuchen. Durch alle Räume zieht sich der Sound und Rhythmus von Hölderlins Gedichten. Im dazugehörigen Sprachlabor kann jede Besucherin und jeder Besucher selbst mit Silben, Versen und Rhythmen experimentieren und dabei Hölderlins Arbeit an der Sprache nachverfolgen.
Versäumt nicht, die kleine Schotterallee im Garten zu ergehen. Holt euch vorher den Sound von Hölderlins Gedicht auf das Handy. Was für eine tolle Idee. Wir waren begeistert.
Die Ausstellungseröffnung wurde von Herrn Mittelhammer und der ersten Bürgermeisterin Frau Schäfer-Vogel im malerischen Garten vorgenommen. Das war sehr stimmungsvoll und informativ. Vielen Dank an Sie beide sowie an alle, die geholfen haben, diese wunderbare Ausstellung zu verwirklichen.










