
Milanesa mit Rindfleisch
Die kulinarische Weltreise, das Blogevent von Volker von volkermampft.de, führt uns im Mai nach Argentinien. Mit einer Fläche von knapp 2,8 Millionen Quadratmetern ist Argentinien der achtgrößte Staat der Erde. Durch seine große Nord-Süd-Ausdehnung hat das Land Anteil an mehreren Klimazonen. Gemessen an der Bevölkerungszahl ist es mit rund 45 Millionen Einwohnern das drittgrößte Land Südamerikas. Argentinien ist ein Einwanderungsland par excellence. Zwischen 1857 und 1924 wanderten mehr als 5,5 Millionen Menschen ein. Es war die Zeit der großen Unruhen und Nöte in Europa und Argentinien schien das ideale Ziel für ein neues Leben zu sein. Argentinien brauchte viele Hände, um seine riesigen Gebiete zu besiedeln und zu bewirtschaften. Die Einwanderer kamen aus allen Ländern, aber die meisten (die Hälfte) kamen aus Italien und Spanien (ein Viertel). Der Rest verteilte sich auf Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Russland und Polen. Einwanderung bedeutete leider auch „Vernichtung“. Die „indianische“ Bevölkerung wurde schnell und gründlich vernichtet (Vernichtungsfeldzüge). Eine Mestizenbevölkerung, die ethnische Mischung aus Indios und Eurasiern, konnte gar nicht erst entstehen. In der argentinischen Grassteppe "Las Pampas" und den endlosen Weiten Patagoniens werden Rinder gezüchtet. Deshalb werden viele Gerichte in Argentinien mit Rindfleisch zubereitet. Durch den hohen Anteil italienischer Einwanderer sind viele Gerichte an die italienische Küche angelehnt. Deshalb koche ich ein Gericht mit Rindfleisch, das von einem italienischen Koch erfunden wurde. Anscheinend wurde es zum ersten Mal in den 1940 er Jahren in einem Restaurant in Buenos Aires in der Nähe des Estadio Luna Park zubereitet. Einem Koch verbrannte ein Stück Fleisch beim Anbraten und er vertuschte das Malheur mit einer Schicht Tomatensoße und Käse. Und schon war die Milanesa entstanden, eine Art Schnitzel, das der Mailänder Zubereitung (Cotoletta alla milanese) nachempfunden ist. Eine Milanesa besteht aus einer dünnen Scheibe Rindfleisch, die mit einer Panade aus Mehl, Eiern, Semmelbröseln zubereitet wird. Ich habe meine Zubereitung an ein YouTube-Rezept angelehnt. Es schmeckte sowas von lecker. Das werde ich öfters zubereiten. Es ist ein super Essen für Gäste. Man kann alles vorbereiten, nur die Schnitzel müssen frisch frittiert werden. Man schichtet den Reis, das Schnitzel, die Tomatensoße und streut den Käse darüber. Dan muss kommt die Anrichteplatte noch kurze Zeit in den Backofen. Fertig!
Servings 3
Kochutensilien
- Panierstraße
- 1 Gemüsereibe
- 1 Anrichte-Platte (ofenfest)
Zutaten
Tomatensoße
- 3 Tomaten enthäutet, entkernt und in Würfel geschnitten
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauch
- 30 ml Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Zucker
- frisches Basilikum in Stücke geschnitten
Schnitzel aus Rinderhüfte
- 3 dünnere Scheiben Rinderhüfte (ca. 0,5 mm dick) etwas platt klopfen
- Salz, Knoblauch, Pfeffer
1. Panade nur die Eiermischung
- 1 Ei
- 2 EL Milch
- 1 EL Senf
- 1 EL Parmesan
2. Panade
- 3 EL Mehl
3. Panade
- 6 Semmelbrösel
Käse
- 1 Kugel Mozzarella mit der Gemüsereibe gerieben
- 50 g Hartkäse (würzig) mit der Gemüsereibe gerieben
Reis für 3 Personen kochen (ich hatte Wildreis)
- 100 g Reis gekocht
Anleitungen
Tomatensoße
- Die Zwiebel in dem Olivenöl anbraten und glasig dünsten.
- Die Tomatenstückchen zufügen, Salz, Pfeffer, Zucker zufügen.
- Die Hälfte des Basilikums unterrühren und das Ganze ca. 15 Minuten simmern lassen.
- Zum Schluss das restliche Basilkum einrühren und die Soße beiseite stellen.
Panierstraße
- Die Rinderhüftstücke etwas platt klopfen und mit Salz, Pfeffer und Knoblauchpulver würen.
- Das Ei mit dem Senf, der Milch und dem Parmesan gut verrühren.
Fertigstellung
- Auf der Anrichte-Platte wird der Reis in Portionen verteilt (entsprechend der Personenanzahl). Darauf kommen die panierten Schnitzel.
- Darauf wird die Tomatensoße, die nochmals mit frischem Basilikum gewürzt wird, verteilt.
- Dann wird der Käse darauf gestreut.
- Die Anrichte-Platte im Backofen bei 200-220 °C auf der mittleren Schiene 5-10 Minuten backen, bis die einzelnen "Milanesa" goldbraun überbacken sind.
Hier kommen die Rezepte meiner Mitreisenden:
- Simone von zimtkringel mit Choripán mit Chimichurri
- Petra von Chili und Ciabatta mit Cazuela Gaucho – argentinischer Gemüse-Hühnertopf
- Petra von Chili und Ciabatta mit Chocotorta
- Britta von Brittas Kochbuch mit Churros aus dem Backofen
- Friederike von Fliederbaum mit Milanesas Napolitana – überbackene Schnitzel
- Susanne von Magentratzerl mit Chupé einem Rindfleischeintopf
- Jenny von Jenny is baking mit Medialunas
- Jenny von Jenny is baking mit Empanadas mit Hähnchen-Füllung
- Wilma von Pane-Bistecca mit Chimichurri
Ein tolles Gericht, was du da aufgestapelt hast! Muss ich unbedingt auch mal machen 😀
Liebe Petra, ja, das ist wirklich ein gutes Gästeessen. Viele Grüße, Regina
Die Schnitzel auch mit Rindfleisch zu machen war mein Plan B (aber 1 Schweinefilet war dann ausreichend).
Deine Schnitzel auf dem Reisbett sehen sehr verlockend aus!! Bei uns wird es sie sicher auch wieder geben.
Ich finde es immer interessant, wenn 2 das gleiche zubereiten und es doch nicht das selbe ist… ;-)))
lg
Liebe Friederike, ich bin auch oft erstaunt, wie dasselbe Gericht auf vielerlei Arten zubereitet werden kann. Herzliche Grüße, Regina
Milanesa ist für mich eines meiner Leibgerichte, ich hätte dein Rezept aber als milanesa neapolitana bezeichnet, denn das argentinische Schnitzel (milanesa) ist eigentlich wie in Deutschland ohne weitere Komponenten. Lecker ist es auf jeden Fall, schön, dass es geschmeckt hat!
Liebe Jenny, ja, das ist eben so, wenn man die Gerichte nicht direkt im entsprechenden Land gegessen hat. Deshalb reise ich für mein Leben gerne. Gerichte direkt vor Ort zu genießen, ist einfach etwas anderes, als sie aus Kochbüchern nachzukochen oder Rezepte im Internet zu suchen. Viele Grüße, Regina
Oh, das ist ein richtiges Wohlfühlessen – und ich habe jetzt zwei Milanesa-Rezepte zum Ausprbobieren.
Liebe Susanne, ja, das ist das Tolle an der kulinarischen Weltreise. 2 Rezepte und doch sehen sie völlig anders aus. Viele Grüße, Regina