Püfferchen

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Püfferchen – Koch mein Rezept

Ich nehme an dem Blog-Event „Koch mein Rezept“ von Volker volkermampft.de teil. Hier bekommt man einen Foodblog zugelost und darf sich dann auf dem zugelosten Blog ein Rezept aussuchen. Diesmal habe ich den Blog von Michael "salzig-sueß-lecker.de“ zugelost bekommen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Obwohl ich erst seit 4 Jahren blogge, stöbere ich schon lange in Michaels Blog. Jetzt darf ich mich nicht nur inspirieren lassen, sondern auch kochen.
Michael lebt und arbeitet in Münster und hat auf seinem Blog, wie der Blog-Name verrät, viele süße und herzhafte Leckereien im Angebot. Michael fotografiert nicht nur für sich selbst, sondern nimmt auch Aufträge für On-Location-Shootings an. Seine Fotos sind wunderschön. Das ist einer der Gründe, weshalb ich gerne in seinem Blog stöbere. Ein anderer Grund sind die Rezepte, die Michael der Saison anpasst und mit lokalen Zutaten kocht. Es ist ein kulinarisches Bilderbuch, bei dem einem wirklich das Wasser im Munde zusammenläuft.
Immer wieder stellt Michael ein Rezept seines Urgroßvaters vor. Er war Bäcker und führte zudem einen Gasthof. Der Urgroßvater thront als Icon im Logo. Man kann nur hoffen, dass Michael sein Herzensprojekt bald verwirklichen wird: Die Veröffentlichung der Familienrezepte seines Urgroßvaters, die seine Großmutter und Mutter in zwei Büchern handschriftlich notiert haben.
Offensichtlich haben unsere Vorfahren Einfluss auf unsere Lebensentwürfe. Michael hat sich sein Leben lang mit Nahrungsmittel beschäftigt. Das sagt er selbst von sich. Seit 2016 ist er nun Food-Blogger und -Fotograf. Die Talente seines Urgroßvaters haben auf ihn abgefärbt und offensichtlich ist die ganze Familie beim Kochen und Backen dabei. Ich kenne das. Einer meiner Großväter war Bäcker, der andere Metzger. Auch in meiner Familie spielen Rezepte, Kochen, Backen und vor allem ESSEN eine große Rolle. Aber ich stehe hier nicht im Fokus. Die Rezepte von Michael sind Thema.
Also, was wähle ich aus? Es soll etwas Lokales sein, ich möchte die kulinarische Heimat von Michael kennen lernen. Michael hat in Lemgo studiert. Ich muss sagen, dass ich Lemgo als "Südlicht" nicht verorten konnte. Jetzt weiß ich, dass die "Alte Hansestadt Lemgo" ein mittelalterliches Städtchen ist, wo man sicher sehr gut studieren kann. Es sind bei 40 000 Einwohnern nur ca. 3000 Studierende. Lemgo ist die älteste und drittgrößte Stadt des Kreises Lippe und liegt 25 km östlich von Bielefeld.
Deshalb veröffentliche ich hier „Püfferchen“, eine Spezialität aus Ostwestfalen. Der Pickert war im „Lippschen Lande“ ein sogenanntes „Arme-Leute-Essen“. Arme-Leute-Essen haben immer den Vorteil, dass wir die Zutaten im Regelfall zuhause haben. Auch ich habe die Zutaten zuhause und so kann es losgehen.
Michael sagt, dass man die Püfferchen mit Butter, Marmelade, Rübenkraut, Zucker & Zimt oder auch mit Leberwurst bestreichen kann. Ich entscheide mich für Leberwurst. Wir haben noch Gänseleberpastete aus dem Périgord im Vorrat. Ja, ich weiß, jetzt werden einige von euch die Augenbrauen hochziehen und an die Zwangsernährung der Gänse denken. Foie Gras ist halt trotzdem lecker. Wir werden die Püfferchen mit Pastete essen und dazu Bier trinken. Ich mache ein wenig mehr Teig für die Püfferchen, als für 2 Personen vorgesehen ist. Mein Mann und ich haben heute großen Hunger.
Wow, war das lecker. Die Püfferchen knuspern und sie sind herrlich fluffig. Und, wir essen das letzte Püfferchen mit Sirup. Das war ein toller Abschluss. Vielen Dank, Michael, für die Einführung in das "Lippische Nationalgericht".
Und der Urgroßvater? Ich werde beizeiten ein Rezept deines Urgroßvaters auf dem Blog veröffentlichen. Da brauche ich jedoch unsere Enkel dazu. Die werden sicher den "Hummelkuchen vom Blech“ lieben.
Gericht Hauptgericht
Küche Deutschland
Keyword Eier, Kartoffeln, Mehl, Rosinen
Vorbereitungszeit 3 Stunden
Zubereitungszeit 40 Minuten
Servings 2
Author regina

Kochutensilien

  • 1 Pfanne

Zutaten

Teig für die Püfferchen

  • 300 g Mehl
  • 300 g festkochende Kartoffeln geschält, gerieben (mittelfein) und in einem kleinen Sieb das Stärkewasser ausdrücken
  • 150 ml Milch handwarm
  • 2 Eier
  • 20 g Hefe
  • 1/2 Bio-Zitrone nur der Abrieb
  • 1 EL brauner Zucker
  • 50 g Rosinen
  • 1/4 TL Salz

Fertigstellung

  • 100 g Butterschmalz zum Ausbacken

Anleitungen

Teig

  • Die Hefe mit dem Zucker in der zimmerwarmen Milch auflösen und etwas stehen lassen.
  • Die Kartoffel vorbereiten (siehe Zutaten)
  • Nach ca. 10 Minuten das Mehl, die Eier, das Salz, die Rosinen, den Abrieb der Zitrone in die Hefe-Zucker-Milch einrühren.
  • Zum Schluss kommt die abgetropfte Kartoffelmasse dazu. Falls der Teig zu fest sein sollte, noch ca. 2 EL Milch zufügen (das habe ich bei dieser Masse vorgenommen nach der Aufnahme des Fotos).
  • Da ich den Teig 3 Stunden vor dem Essen zubereitet habe, kam er noch 2 Stunden mit fest verschlossenen Deckel in den Kühlschrank.
  • 1 Stunde vor Zubereitung habe ich den Teig aus dem Kühlschrank genommen und noch bei Zimmerwärme gehen lassen.

Fertigstellung

  • Nun wird ein großer Esslöffel Butterschmalz in der Pfanne erhitzt und jeweils 1 gehäufter Esslöffel der Teigmasse in das heiße Butterschmalz gegeben. Es passen bei einer 28 cm Pfanne 6 Püfferchen in die Pfanne.
  • Es heißt, dass die Püfferchen bei mittlerer Hitze goldgelb gebacken werden sollen. Ich habe den Herd so eingestellt, dass jeweils 1 Seite der Puffer 3 Minuten in der Pfanne waren und dann umgedreht wurden.
  • Die fertigen Püfferchen auf einem Blech nebst Backpapier im Backofen bei 100° Umluft warm halten.
  • Mit Salzbutter, Marmelade, Rübenkraut, Zucker & Zimt, Apfelmus oder auch mit Leberwurst servieren.

2 Kommentare

  1. 5 Sterne
    Liebe Regina!
    Fantastisch, fanstastisch und ich habe jetzt so richtig Bock auf Püfferchen. Lieben Dank, dass Du Dir dieses traditionelle Familienrezept ausgesucht hast. Ich hoffe, es hat euch geschmeckt.
    Liebe Grüße
    Michael

    1. Lieber Michael, die „Lippische Nationalspeise“ ist fantastisch und dein Rezept erst recht. Da können unsere Spätzle und Knöpfle fast nicht mithalten :-). Viele Grüße, Regina

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