
Der Flug von Georgetown nach Borneo frisst Zeit. Zeit haben wir genügend, um uns auf Kuching, der Hauptstadt des malayischen Bundesstaates Sarawak auf der Insel Borneo zu freuen. Kuching ist wiederum eine kulturell vielfältige Stadt, wie unsere vorangegangenen Städte. Die Lage am Fluss Sungai Sarawak ist einmalig.

Bis wir endlich im Hotel eingecheckt haben und uns alle etwas frisch gemacht haben, wird es langsam dämmerig. Unsere Reisefüher bietet uns einen nicht eingeplanten Stadtrundgang und ein gemeinsames Essen an. Wir haben alle Hunger und das Schmausen im James Brook Bistro, mit Blick auf den Fluss, ist wunderbar. Mit Peter teile ich eine „Sarawak Laksa“, eine leckere Fischsuppe. Mit dem Sir James Green Curry, ein Curry mit Hühnchen und Gemüse, mache ich weiter. Da stellt sich mir die Frage nach Sir James, James Brooke. Er war zunächst ein Kolonialherr, dessen Herrschaft über Kuching im Jahr 1841 offiziell bestätigt wurde. Er gilt als der erste „White Rajah“. Unter seiner Herrschaft entwickelte sich Kuching von einem kleinen Handelsplatz zu einer blühenden Kolonialstadt.
Nach dem Essen spazieren wir entspannt am Fluss entlang. Wir sehen den 99 Meter hohen Fahnenmast und das Parlamentsgebäude.

Am Square Tower, dem ehemaligen Gefängnis vorbei überqueren wir den Fluss über die geschwungene Darul Hana Brücke.

Von hier aus haben wir einen guten Blick auf das Gebäude „Astana“, das von James Brookes Neffen für seine Ehefrau anlässlich der Hochzeit erbaut wurde. Es erinnert vom Stil her ein wenig an ein englisches Herrenhaus.

Auch sieht man von hier auf die Masjid-India-Bandar-Moschee, die jetzt in der Dämmerung malerisch beleuchtet ist.

Leider bekomme ich in der Nacht Magen-Darm-Probleme, sodass ich den Tag im Bako-Nationalpark leider verpasse. Peter ist dabei und so kommen hier ein paar Impressionen von ihm:
„Mit dem Bus geht es zum Anleger vom Baku National Park. Wir werden in kleine Boote verfrachtet und starten auf dem Sungai Tabo Fluss Richtung Meer.


Die Santubong Peninsula sähe aus wie eine schwangere Frau, wird uns erklärt. Mit ein bisschen Fantasie sehen wir sie auch.

Da gerade Ebbe ist, fahren die Boote an einen kleinen Sandstrand und wir waten die letzten Meter an Land. Überall hängen Schilder, die vor Salzwasserkrokodilen warnen – aber hier haben sie offensichtlich keinen Appetit auf leckere Touristen.



Eine kleine Wanderung über Wurzeln und Felsen führt uns zu einem anderen Strand mit Mangroven.



Eigentlich sollten hier Langnasenaffen zu sehen sein, aber die haben sich in eine andere Ecke des Parks verzogen. Dafür sehen wir zwei äußerst giftige Schlangen, die jedoch mit sich selbst beschäftigt sind sowie ein geflügeltes Säugetier, eine überdimensionale Fledermaus, die reglos an einer Palme hängt und später ein Wildschwein.



Die Pflanzenwelt ist dafür umso vielfältiger und exotischer.


Für eine zweite Wanderung lässt sich nur ein Teil unserer Truppe erwärmen. Für mich ist sie die weitaus Interessantere. Es geht über Stege an Brackwassertümpeln mit Krebsen und wieder über Wurzeln und Felsen auf und ab bis zu einer kleinen Bucht mit Sandstrand.


Und tatsächlich springt auch ein Langnasenaffe durch die Äste und futtert Blätter!

Auf dem Rückweg müssen wir nicht über den Sandstrand waten, es ist Flut und wir steigen bequem am Anleger ins Boot.
Wieder am Ausgangspunkt angelangt, spazieren wir an Fischständen vorbei mit einer riesigen Auswahl an frischen exotischen Fischen zu einem Fischrestaurant. Wir essen gemeinsam zu Mittag. Leider wird kein Fisch serviert.“


Am nächsten Tag heißt wieder Abschied nehmen.

