1000 PLACES TO SEE BEFORE YOU DIE! Vielleicht schaffe ich keine 1.000, aber Malaysia sollte dabei sein. Deshalb haben wir uns für eine geführte Tour des Reiseveranstalters SKR (unentgeltliche Werbung) entschieden. Hier gibt es kleine Reisegruppen und eigenen Gestaltungsspielraum.
Von Kuala Lumpur aus geht es sofort nach Melaka. Dieses Städtchen liegt an der wichtigen Schiffsroute „Straße von Malakka“. Es war schon immer ein herausragender Warenumschlagsplatz. Kein Wunder, dass die Stadt über Jahrhunderte von Portugiesen, Niederländern und Briten beherrscht wurde. Die Chinesen handelten etwas eleganter. Bereits im 15. Jahrhundert kamen die ersten chinesischen Händler nach Melaka. Später benötigten die Briten Arbeitskräfte in den Zinnminen und auf den Kautschukplantagen. Auch hier waren die Chinesen zur Stelle. Sobald es um Handel oder Arbeitskräfte ging, waren sie da. Ähnlich war es bei den Indern. Mit ihnen gab es bereits im 2. Jahrhundert frühe Handelskontakte. Später stand ebenfalls die Arbeitsmigration im Vordergrund. Die ethnische Vielfalt der malaysischen Bevölkerung spiegelt die Geschichte des Landes als Handelszentrum und Kolonialgebiet wieder. Die wichtigsten ethnischen Gruppen sind: Die „Malays“ selbst mit 69%. In dieser Gruppe sind auch die indigenen Bevölkerungsgruppen enthalten. Außerdem leben heute etwa 23% Chinesen und 7% Inder in Malaysia. Dieser Schmelztiegel der Kulturen zeigt sich in Melaka in Architektur und Kultur. Deshalb wurde die Stadt 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Ein erster Rundgang über den berühmten und quirligen Nachtmarkt, der von Freitag bis Sonntagabend die Gässchen belebt, begeistert mich. Anschließend essen wir in einem kleinen Restaurant in einer Seitenstraße.

Am nächsten Tag entdecken wir bei einem Spaziergang die Sehenswürdigkeiten von Melaka gezielter. Die kulturelle Vielfalt der Stadt zeigt sich unter anderem in den verschiedenen Religionen und den dazugehörigen Tempeln. Der Cheng-Hoon-Teng-Tempel ist der älteste genutzte chinesische Tempel in Malaysia. Er ist der Göttin der Barmherzigkeit, Kuan Yin, geweiht und vereint die drei Lehren des Taoismus, des Konfuzianismus und des chinesischen Buddhismus.

In der Nähe befindet sich die Kampung-Kling-Moschee. Sie wurde im sumatrischen Stil mit starken hinduistischen Einflüssen erbaut. Dies wird besonders am Minarett deutlich, das eher einer Pagode ähnelt.

Der Sri Poyyayagar Moorthi Tempel vervollständigt diese Vielfalt. Er ist einer der ersten Hindu-Tempel Malaysias. Er wurde 1781 auf einem von einem religiös toleranten Niederländern gestifteten Grundstück errichtet und dem Hindu-Gott Venayagar geweiht. Das Gebäude verleiht der „Harmony Street“ einen Hauch indischer Kultur und spiritueller Vielfalt.



Nun geht es weiter über die belebte Jonker Street zur Tan-Kim-Seng-Brücke, die über den Fluss Melaka führt. Sie ist vor allem bei Touristen beliebt, da hier sowohl am Tag als auch in der Nacht immer etwas los ist.

Über die Brücke gelangt man zum niederländischen Stadthuys, zur St.-Paul’s-Kirche und zur portugiesischen Festung Formosa. Leider hat das Historische und Ethnologische Museum heute zu.


Melaka ist ein wunderbarer Einstieg in Malaysia. Nach einem leckeren chinesischen Abschieds-Mittagsessen geht es zurück nach Kuala Lumpur.
Die Skyline von Kuala Lumpur überrascht mich. Auch unser Hotel hat 43 Stockwerke. Nach einer kleinen Pause spazieren Peter und ich zu einer Rooftop-Bar mit Rundumblick. Wir entscheiden uns für die Heli-Lounge Bar, einen ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, der nun mit Loungemöbeln ausgestattet ist. Und tatsächlich, der Ausblick ist gigantisch. Die gesamte Skyline ist im Abenddämmerlicht eine glitzernde Wunderwelt. Hier einen Cocktail zu trinken, ist wunderbar.


Wir haben Hunger und machen uns auf den Weg zum Nachtmarkt. Im Gegensatz zum beschaulichen Nachtmarkt in Melaka geht es hier richtig rund.

Wir besorgen uns etwas zu essen, denn der nächste Programmpunkt steht schon an. Wir freuen uns auf die abendliche Lichtshow vor den Petronas Towers. Neben dem Wasser-Licht-Spektakel sind vor allem die beleuchteten Wolkenkratzer ein Highlight.


Schon am Vortag waren wir von der Vielfältigkeit Kuala Lumpurs erstaunt. Neben den modernsten Wolkenkratzern, riesigen, flimmernden Werbetafeln und weitläufigen Straßenzügen landet man in der Nähe des Nachtmarkts rund um die Jalan-Alor-Street zum Beispiel in schmalen, dunklen Gässchen. Diese Vielfalt bestätigt die heutige Rundfahrt.

Zunächst geht es zum Istana Negara, dem Nationalpalast. Hier residiert der König von Malaysia. Das majestätische Gebäude wurde erst im November 2011 offiziell zum Nationalpalast erklärt. Die Wachen davor, die denen des englischen Königshauses nachempfunden sind, wirken ein wenig seltsam.
Ich war gespannt auf die Batu-Höhlen. In diesem Höhlenkomplex, 15 km außerhalb von Kuala Lumpur in Kalksteinhöhlen untergebracht, befinden sich hinduistische Heiligtümer. Am Fuße des Berges steht die 41,2 Meter große goldene Statue des Hauptgottes Murungan. Leider wird er gerade renoviert und ist nicht zu sehen. Er ist komplett eingerüstet. Wer zu den Temple Graves hoch will, muss 272 Stufen nach oben laufen. Das ist ein außergewöhnliches Erlebnis. Offensichtlich soll man die weltlichen Hindernisse hinter sich lassen, um sich dem Göttlichen zu nähern. Tatsächlich symbolisieren die Farben der Treppenstufen den Weg zur „Erleuchtung“: Rot steht für Energie und Mut, Orange für spirituelles Streben, Gelb für Wissen, Grün für ein Leben in Harmonie, Blau für Wahrheit und Violett für Spiritualität und die Verbindung mit dem Göttlichen. Wohlan …








Das „National Monument“ ist dagegen sehr weltlich und ein „Must to See“. Es soll an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie des Kriegs gegen die Chinesen erinnern und an Freiheit, Einheit und Opferbereitschaft mahnen.

Auf dem Rückweg in die Stadt passieren wir mit dem Bus einen gigantischen Vogelpark. Kurz dahinter legen wir einen kurzen Stopp an der Hauptmoschee Masjid Negara und dem nahe gelegenen „Alten Bahnhof“ ein.


Viel interessanter für mich wird es am Dataran Merdeka. Seit 1957 ist Malaysia unabhängig von Großbritannien. Deshalb ist dieser Platz ein Symbol für die Unabhängigkeit. Hier wurde damals die britische Fahne eingeholt und seit dieser Zeit weht die malaysische Fahne stolz und zu Recht. Früher befand sich hier der britische Verwaltungssitz, heute hat hier der Oberste Gerichtshof seinen Sitz.

An vielen Ecken gibt es Stände mit tropischen Früchten. Unser Reiseführer Jaya kauft eine Auswahl und lässt uns immer mal wieder probieren. Das ist super und macht uns Mut, uns auf ungewohnte Geschmacksrichtungen einzulassen!



Nun geht es zum Central Market, einem überdachten Kunstmarkt, der als absolutes Muss gilt und das Zentrum für malaysische Kultur, Kunst und Handwerkskunst ist. Ich bin enttäuscht. Es gibt einfach viel Ramsch zum Kaufen, Billigware, wie sie uns schon die letzten drei Tage über den Weg lief. Gleich daneben beginnt Chinatown, wo einem nochmals alles, besonders gefälschte Ware, angeboten wird.

Von dort aus gelangt man zur Petaling Street. Hier erwarten uns mit dem Sri-Mahamariamman-Tempel, einem der ältesten Hindu-Tempel in Kuala Lumpur, und dem Guan-Di-Tempel, einem wunderschönen taoistischen Tempel, der dem chinesischen Kriegsgott gewidmet ist, kulturelle Höhepunkte.


Obwohl wir nichts gegessen haben, bin ich satt. Den Fernsehturm und die Zwillingstürme besichtige ich zwar, aber so richtig begeistert bin ich nicht. Daher freue ich mich, als wir wieder im Hotel sind.




