Heidengraben – ein lohnendes Ausflugsziel auf der Schwäbischen Alb

Im Juni 2024 wurde das Informationszentrum Heidengraben eröffnet. Was verbirgt sich hinter dem Heidengraben und seinem Informationszentrum? Die drei Gemeinden Grabenstetten, Hülben und Erkenbrechtsweiler haben gemeinsam mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ein Konzept erarbeitet, um die knapp 17 Quadratkilometer große spätkeltische Stadt, das Oppidum Heidengraben, zugänglich zu machen. Entstanden ist auf rund 350 Quadratmetern ein Informationszentrum, in dem die spätkeltische Geschichte interaktiv und multimedial vermittelt wird. Das Museum mit Glasfassade wurde in Form eines keltischen Grabhügels in die Erde gebaut. Es bildet das Herzstück des Erlebnisfeldes Heidengraben. Für Jung und Alt wird die Zeit von vor über 2000 Jahren erlebbar. Besonders gut hat uns die animierte topographische Karte der Albhochfläche gefallen. Hier wird medial dargestellt, wie sich am Ende der Kreidezeit die Schwäbische Alb aus dem tropischen Flachmeer (vor 200 Millionen Jahren) zu heben begann und die Alb entstand. Erst in der Eiszeit entstand die heutige Landschaft mit ihren Höhlen, Karstquellen und schroffen Felsen. Ein wichtiger Grund für die Anlage des Oppidums auf diesem Hochplateau am Rande der Schwäbischen Alb war sicherlich der Schutzgedanke angesichts der Bedrohung durch einfallende Germanenstämme, aber auch durch innerkeltische Auseinandersetzungen. Soziale Aspekte dürften ebenfalls bei der Siedlungsgründung und der damit verbundenen Zentralisierung eine Rolle gespielt haben. Den Kernbereich bildete die damals offenbar dicht besiedelte „Elsachstadt“, die durch zusätzliche Wälle geschützt war. Der lediglich ummauerte Außenbereich der Siedlung dürfte vorwiegend landwirtschaftlich genutzt worden sein. Seine Blütezeit erlebte der Heidengraben zwischen 120 und 50 v. Chr.

Das Heidengrabenzentrum legt großen Wert auf Barrierefreiheit. Bei den Schrifttafeln klappt das noch nicht überall, dafür aber bei den eindrucksvollen Filmen zu den verschiedensten Themen.

Besonders gefallen hat uns der rollstuhlgerechte Zugang zum gesamten Zentrum. Einzigartig ist sicherlich die Ladestation für E-Bike-Akkus.

Nach dem Museumsbesuch lohnt sich ein Spaziergang auf dem 6 km langen Erlebnispfad. Noch heute – über 2000 Jahre später – sind die Reste der gewaltigen Befestigungsanlage im Gelände am Heidengraben gut sichtbar. Neben dem Gräberfeld am Burrenhof ziehen sich Wallanlagen durch die historische Kulturlandschaft und diese sind zum Teil auch begehbar. Informationsstationen, z.T. in Braille und mit Tastfeldern ausgestattet, erläutern das Gesehene und Erlebte.

Peters komplette Bildergalerie kannst du dir hier anschauen:

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