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Krollkuchen - Feiertagsgerichte aus der ganzen Welt

Die kulinarische Weltreise vom Blog Volkermampft sucht Feiertagsgerichte aus der ganzen Welt. Heute nehme ich euch in den hohen Norden nach Oldenburg mit. Für Schwaben bedeutet eine Reise nach Norddeutschland eine Tagesreise. In dieser Zeit sind wir Schwaben auch in Südfrankreich oder in Italien. Der Norden ist für Schwaben eine andere Welt.
Dort oben gibt es ein Gebäck, das zu Silvester und Neujahr zum Tee oder Grog gereicht wird. Krollkuchen wird diese knusprige Knabberei genannt. Es wird aus einer Hippenmasse mit einem speziellen Hörncheneisen gebacken. Der Teig wird am Vorabend zubereitet und sollte dann am nächsten Morgen dickflüssig sein. Das Backen erfordert Geduld und am besten klappt es mit 4 Händen, also 2 Personen. Die eine Person füllt ein wenig Teig in das Hörncheneisen, drückt das Eisen fest zusammen und bäckt die Waffel. Sobald die Waffel goldbraun geworden ist und verführerisch duftet, hat die andere Person die Aufgabe, den noch heißen Teig zu schnappen und vorsichtig zu einer Tüte aufzurollen. Das geht alles ruckzuck, so dass beide Personen ununterbrochen über eine Stunde beschäftigt sind.
Die frischen Krollkuchen sind so knusprig, dass sie beim Verzehr erheblichen Lärm verursachen können, was laut Wikipedia beabsichtigt ist. Aus diesem Grunde werden sie auch als "Beck vull Schandaal" (Mund voll Lärm) bezeichnet.
Was ist das für eine nette Art, das neue Jahr zu begrüßen. Nicht mit einem Feuerwerk werden die bösen Geister vertrieben, sondern mit Waffeln, die ordentlich im Mund krachen und zudem himmlisch duften und schmecken. Dann kann das neue Jahr nur gut werden.
Das Rezept und das wunderbare Hörncheneisen kommen von meiner Freundin Anke, die in Oldenburg geboren wurde. Ihr Krollkuchenrezept ist ein echtes Familienrezept. Sie sagt, dass die Hörnchen bei ihr Zuhause traditionell mit Sahne und Preiselbeermarmelade gereicht wurden.
Mir schmecken sie auch mit Erdbeerquark, roter Grütze oder einfach nur als knusprigen Keks das ganze Jahr über.
Ja, weshalb so ein wunderbares Gebäck nur zum Jahresende backen? Es schmeckt das ganze Jahr über und ist eine tolle Sache, wenn ihr einen Nachtisch für viele Personen benötigt. Alle Gäste werden begeistert sein, versprochen!
Vielen Dank meine liebe Freundin! Nach Oldenburg kommen wir nicht oft, jedoch die Inseln locken uns immer wieder, z.B. Wangerooge. Wunderbar, dass wir mit den Krollkuchen und einer Tasse Tee von dir und diesen träumen können.
Gericht Gebäck
Küche Ostfriesland
Keyword Brauner Kandis, Mehl, Waffeln
Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten
Autor regina

Kochutensilien

  • 1 Hörnchen-Eisen
  • 1 Handrührer

Zutaten

Teig

  • 500 g brauner Kandiszucker
  • 500 ml heißes Wasser
  • 500 g Mehl
  • 125 g Butter geschmolzen
  • 2 Eier
  • 2 Sternanis gemörsert
  • 3 EL Rum

Anleitungen

Teig

  • Den braunen Kandis in dem heißen Wasser auflösen.
  • Das Mehl, die Eier, die geschmolzene Butter, den gemahlenen Anis, den Rum mit dem Handrührer unter das Kandiswasser rühren. Es sollte ein homogener Teig entstehen.
  • Den Teig abdecken und über Nacht im Kühlschrank kühlen.

Ausbacken der Waffeln

  • Den Teig aus dem Kühlschrank nochmals gut durchrühren.
  • Das Hörncheneisen erhitzen und jeweils 1 1/2 EL Teig in das Eisen geben.
  • Das Hörncheneisen gut andrücken und die Waffel und ca. 30 Sekunden ausbacken (je nach Eisen!)
  • Die Waffel aus dem Eisen nehmen.
  • Sofort zu einer Tüte aufrollen.
  • Die Teigmenge ergibt ca. 75 Krollkuchen.
  • Die Krollkuchen in luftdichte Dosen verpacken. Die Krollkuchen bleiben mehrere Wochen knusprig.